Post on 24-Oct-2020
Allgemeine Planungsgrundlagenfür Kamin- und Abgasanlagen
SC
HIEDEL
G A R A N
TIE
SC
HIEDEL
G A R A N
TIE
30 JAHR
E
30 ANS
Schiedel. Der Namefür jedes Kaminsystem!
Führend in der Schweiz – für Kamin- und Abgassysteme aus
Profilkeramik, Edelstahl und Kunststoff.
®
Inhalt
Grundlagen Kamintechnik – Einleitung 3
– Brandschutz 6
– Temperaturverhältnisse 7
– Zusammenfassung und Ausblick / CO2-Abgabe 9
Bauvorschriften, Normen, Begriffe 10
Be- und Entlüftung von Aufstellräumen für Feuerungen 12
Planung / Anordung des Kamins 14
Brandschutzrichtlinie Wärmetechnische Anlagen – Erläuterungen SKAV* 15
VKF-Brandschutzzulassungen 17
Kamin und angrenzende Baustoffe 18
Abgasanlagen: Reinigung, Wartung, Messung 20
Anschlüsse von Feuerungen / Führung an Abgasanlagen 21
Seite
Garantien siehe –> www.schiedel.ch –> Zertifikate
GW3-Zertifikat siehe Info rechts –>
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30 JAHR
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30 ANS
GW3-Zertifikat für kondensierende Festbrenn-stoff-Feuerungen: Mit der neuen Qualitätsmarke werden erhöhte Anforderungen bezüglich Russ-brandbeständigkeit und Feuchteunempfindlichkeit erfüllt. Das gilt beim Betrieb mit allen Brennstoffen.
*SKAV – Schweizerische Kamin- und Abgasanlagenvereinigung
2 Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
GruNDlaGeN KamiNtechNiK
Diese Broschüre bringt eine Übersicht über die wichtigsten Punkte, die bei
der Planung und ausführung von Kamin- und abgasanlagen berück-sichtigt werden müssen. Sie soll als
allgemeine Orientierung dienen und ist
nicht abschliessend.
Die Verantwortung für die Einhaltung
aller anwendbaren Vorschriften obliegt
den Planern und Verarbeitern.
historische rückblende zur ent-wicklung des Kamins – gestern ...
Während ursprünglich das Feuer offen
im Raum brannte, wurde durch die
nach oben offenen Kamine eine Ab-
zugsmöglichkeit für den entstehenden
Rauch geschaffen. Die Anfänge der
Kamintechnik ermöglichten somit
einen immerhin halbwegs erträglichen
Aufenthalt in beheizten Räumen, die
meist auch Koch-, Wohn- und Schlaf-
raum in einem waren. Die Entwick-
lung der Kamine ist deshalb eng im
Zusammenhang mit derjenigen der
Heiztechnik zu sehen.
... und heute.
Heute müssen Abgassysteme so
aufeinander abgestimmt sein, dass
unzumutbare Belästigungen oder
Gefahren erst gar nicht entstehen
können. Sie haben die Aufgabe, die
für die Gesundheit der Menschen
gefährlichen Schadstoffkomponenten
sicher über das Dach zu leiten, damit
sie sich in der Atmosphäre verdünnen.
Die Kamin- und abgastechnik im Wandel
Die Veränderungen bei den Brennstof-
fen, von der Kohle zum Heizöl bzw.
Erdgas sowie die Weiterentwicklung
der Feuerungen vom Einzelofen zur
Zentralheizung, erforderten auch stän-
dig Änderungen in der Kamintechnik.
Das einschalige, gemauerte Kamin
Die gebräuchlichste Ausführung im
Hauskaminbau war lange Zeit das
einschalige, gemauerte Kamin. Aus
Gründen der einfacheren und schnel-
leren Montage wurde diese Bauweise
dann durch das einschalige Kamin aus
Formstücken nach DIN 18150 abge-
löst.
erhöhte anforderungen erforderten zweischalige Systeme
Der zunehmende Einsatz von Ölfeue-
rungen erforderte jedoch – neben
Stand- und Brandsicherheit – auch
noch Säurebeständigkeit. Dies führte
zum zweischaligen Kamin. Das Innen-
rohr aus Schamotte erfüllte die Anfor-
derungen hinsichtlich Säurebeständig-
keit, der Aussenmantel die Forderung
nach Standsicherheit – und beide Bau-
teile gemeinsam brachten die Brand-
sicherheit.
heute überholt
Ein- und zweischalige Kamine sind
heute noch zugelassen und in den ein-
schlägigen technischen Regelwerken
beschrieben. Für moderne, energie-
sparende Feuerungsaggregate sind
sie jedoch praktisch überholt.
innovationen durch energiekrisen
Die Energiekrisen der siebziger Jahre
hatten Weiterentwicklungen der
Feuerungstechnik zur Folge. Sie
bewirkten schliesslich, dass Heiz-
kessel mit besserer Energieausnut-
zung und niedrigeren Abgastempera-
turen auf den Markt kamen. Dieser
Trend führte auch zum dreischaligen
Kamin.
Das dreischalige Kamin
Bei diesem System wird das Innen-
rohr aus Schamotte mit einer spe-
ziellen Wärmedämmschicht umgeben.
Sie sorgt dafür, dass die Niedertem-peratur-abgase im Kamin nicht zu stark abkühlen und sicher und schad-los über das Dach abgeführt werden.
Hierbei muss die Wärmedämmschicht
gewährleisten, dass die zur Aufnahme
von Wärmedehnungen notwendige
Beweglichkeit der Innenschale gege-
ben ist.
Einleitung
Beispiele von Kaminmündungen alter Gebäude
3Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
GruNDlaGeN KamiNtechNiK – eNtWicKluNG
Die Verbrennungsluft kommt hinzu
Durch die immer dichteren Bauhüllen
muss das heutige Kamin neben der
Abgasabführung die Verbrennungsluft-
zuführung gewährleisten können. Bei
diesem System ist das Innenrohr aus
dünnwandiger Profilkeramik von
einem Ringspalt umgeben. Via diesen
Ringspalt wird die Verbrennungsluft
zugeführt und vorgewärmt. Bei
höheren Abgastemperaturen wird
anstelle der Ringspaltlösung die ge-
trennte Anordnung von Abgas- und
Zuluftführung vorgesehen. Dabei
übernimmt ein angeformter Lüftungs-
zug die Zuluftführung. Die Aussen-
schale besteht aus einem Leicht-
betonmantelstein mit integrierter
Schaumbetonwärmedämmung.
mit Verbrennungsluftzuführung ab Kaminkopf für alle Betriebs-weisen geeignet
Die derzeit letzte Stufe der Entwick-
lung ist mit dem feuchtigkeitsun-
empfindlichen Kamin mit integrierter
Verbrennungsluftzuführung erreicht.
Mit ihm können nur raumluftunab-
hängige Feuerungen direkt mit ihrer
Verbrennungsluftzuführung und Ab-
gasabführung angeschlossen werden.
Als Universalsystem deckt er den
Anwendungsbereich von der Brenn-
werttechnik bis zur Grossanlage ab.
anforderungen System merkmale
Feuchtigkeits-unempfindlichesIsolier-Kamin
Sehr universell. Mantelstein mit integrierter Wärmedämmung.
(Bsp. Schiedel ABSOLUT: 1,33 m Keramikrohre entsprechen exakt 4 Mantelsteinen. Ein- und Zweizüger mit Thermo-Luftzug ermöglichen auch raumluftunabhängigen Betrieb von Cheminées usw.)
standsicherbrandbeständigrauchgasdichtsäurebeständiggut wärmegedämmtfeuchtigkeitsunempfindlich
Gegenstrombetrieb
Feuchtigkeits-unempfindlichesIsolier-Kamin
Universell einsetzbar,feuchtigkeitsunempfindlich.
(Bsp. Schiedel CHEMINEE-ZUG: 3-schaliges Cheminéeofen-Abgas-system, Ein- und Zweizüger, mit und ohne Lüftungs-/Installationeszug erhältlich)
standsicherbrandbeständigrauchgasdichtsäurebeständiggut wärmegedämmt
feuchtigkeitsunempfindlich
DreischaligesIsolier-Kamin
Grösserer Einsatzbereich,für niedrige Abgastemperaturen
standsicherbrandbeständigrauchgasdichtsäurebeständig
gut wärmegedämmt
ZweischaligesIsolier-Kamin
Säurebeständig,geringer Reibungswiderstand,frei bewegliches Innenrohr
standsicherbrandbeständigrauchgasdicht
säurebeständig
EinschaligesFertigteil-Kaminmit Zellen
Weniger Material,geringeres Gewicht,verbesserte Wärmedämmung
standsicherbrandbeständigrauchgasdicht
EinschaligesvollwandigesKamin
Montage einfacher und schneller. Entspricht aber energetisch eben-falls nicht mehr heutigen Anfor-derungen.
Eine Aufrüstung analog unten ist möglich und ratsam
standsicherbrandbeständigrauchgasdicht
EinschaligesgemauertesKamin
standsicherbrandbeständigrauchgasdicht
Entspricht nicht mehr den Anfor-derungen moderner Feuerungen.
Eine Aufrüstung mit modernen Einsatzsystemen wie Schiedel KERANOVA, PRIMA PLUS oder TECHNOSTAR 120 ist jedoch möglich.
Kaminentwicklung – von gestern (unten) bis heute (oben)
4 Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
GruNDlaGeN KamiNtechNiK – allGemeiNeS
Die 5 wichtigsten Punkte bei der Planung von Kaminanlagen und abgasleitungen
Grundsätzlich sind die zweckmässig-
sten und besten Kaminanlagen
• möglichst in der Mitte des Gebäu-
des angeordnet
• gerade und ohne Schleifung
(Verzug)
• diejenigen, die in der Nähe des
Firstes aus dem Gebäude geführt
werden und diesen um min. 50 cm
überragen
• diese, wo bei Heizungen für Öl, Gas
oder Holz die Abgase per Gebläse
ohne Widerstand durch den Kamin
abgeführt werden – nach oben
offen und ohne Abdeckung
• wo für Feststoffbetrieb eine
geschlossene Kaminabdeckplatte
oder ein geeigneter Kaminhut vor-
liegt, der das Eindringen von Re-
genwasser verhindert (Naturzug).
Ein- und mehrschalige Formstein-
kamine sind anderen Konstruktionen
überlegen, da sie in sich ein abge-
schlossenes Bauteil bilden, das jeder-
zeit wieder verwendet werden kann.
Im Bedarfsfall sind sie leicht an andere
Verbrennungs- resp. Heizsysteme
anzupassen.
Vorschriften und empfehlungen
Für Bau und Montage von Kaminen
und Abgasleitungen gelten folgende
Empfehlungen und Vorschriften:
VKF Brandschutzrichtlinien Wärmetechnische Anlagen
SKaV Erläuterungen zu den Brandschutzrichtlinien
BuWal Empfehlung über die Mindesthöhe von Kaminen
über Dach
Empfehlung für die Ableitung
von Abwässern aus Konden-
sationsheizkesseln
SVGW GasleitsätzeSia Vorschriften über Kamine für Gebäudeheizungen
Ausserdem sind die örtlichen und
kantonalen Vorschriften zu beachten
und die nötigen Bewilligungen
einzuholen.
ableitung der abgase allgemeine anforderungen an Kamine und abgasleitungen
Führung
Kamine und Abgasleitungen sind
senkrecht und ohne Querschnitts-
änderung bis über Dach zu führen.
Müssen sie gezogen werden, so darf
die Neigung nicht mehr als 45° von
der Senkrechten abweichen.
Querschnitt
Der Querschnitt muss der Leistung
des angeschlossenen Feuerungs-
aggregates angepasst sein. Mass-
gebend sind insbesondere Art des
Brennstoffes, Leistung des Feuerungs-
aggregates,Temperatur und Menge
der Abgase, Konstruktion und Höhe
des Kamins oder der Abgasleitung.
Als Basis dienen die entsprechenden
Diagramme oder eine individuelle
Querschnittsberechnung.
mindesthöhe über Dach
siehe Seite 15.
Allgemeines
5Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
GruNDlaGeN KamiNtechNiK – BraNDSchutZ
hohe anforderungen an Kamine
Kamine sind besonders stark belaste-
te Bauteile. Dies liegt in der Natur der
Sache. Sie müssen standsicher und widerstandsfähig gegen Wärme, abgas und russbrände sein.
Brandschutztechnische anforderungen an Kamine
Bei Abgastemperaturen von 400°C im
Kamin dürfen sich die angrenzenden
Oberflächen von Bauteilen aus oder
mit brennbaren Baustoffen auf nicht
mehr als 85°C erwärmen. Beim Russ-
brand im Inneren des Kamins darf die
Oberflächentemperatur an den an-
grenzenden Bauteilen aus oder mit
brennbaren Baustoffen 100°C nicht
überschreiten (VKF-Zulassungsblätter
siehe unter www.schiedel.ch –>
Services –> Zulassungen).
Brandausbreitung verhindern
Bei Brandbeanspruchung von aussen
muss das Kaminsystem folgende
minimale Standsicherheit aufweisen: – bei EFH:
30 Minuten, entsprechend EI 30
– bei MFH:
60 Minuten, entsprechend EI 60.
So wird die Brandausbreitung in andere Etagen verhindert. Dabei darf durch Wärmeleitung über die Aussen-
schale des Kamins keine unzulässig
hohe Temperatur an der Kaminoberflä-
che in anderen Geschossen auftreten.
Schutz des Gebäudesgegen Wärme undRussbrand im Innerendes Kamins
Schutz des Gebäudesgegen Brandausbreitungvon Geschoss zu Geschoss
Russbrand tA = 1000°C
tO =
GruNDlaGeN KamiNtechNiK – temPeraturVerhältNiSSe
abgas kühlt ab
Auf seinem Weg von der Feuerung
über das Verbindungsstück und das
Kamin kühlt das Abgas ab. Die Wärme-
verluste der Abgase im Kamin hängen
im Wesentlichen von folgenden
Kriterien ab.
Wärmeverluste durch:
• Wärmedämmung des Kamins
• Kaminhöhe
• Innere Kaminoberfläche
• Strömungsgeschwindigkeit des
Abgases
temperaturverlauf im Kamin und Oberflächentemperatur
Te = Abgastemperatur am
Kamineintritt
To = Abgastemperatur an der
Kaminmündung
Tio = Innere Oberflächentemperatur
an der Kaminmündung
Wasserdampf muss abgeleitet werden
Bei der Verbrennung von Brenn-
stoffen wie Erdgas, Heizöl oder Holz
entsteht Wasserdampf. Dieser muss
ins Freie abgeleitet werden, damit am
Kamin keine Feuchteschäden entste-
hen. Abgas kann – ebenso wie Luft –
bei Temperaturen unter 100°C nur
noch eine begrenzte Menge an Was-
serdampf aufnehmen. Je tiefer die
Abgastemperatur desto kleiner wird
auch die entsprechende Menge
Wasserdampf.
Abgas
Innenwand
Temperatur
Kam
inhö
he
Te
To ToTioTio
7Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
GruNDlaGeN KamiNtechNiK – temPeraturVerhältNiSSe
achtung bei temperaturunterschreitung
Wird Abgas so stark abgekühlt, dass
die Taupunkt-Temperatur unterschrit-
ten wird, kommt es zu Kondensatbil-
dung im Verbindungsstück bzw. im
Kamin.
Niedrige abgastemperaturen bei modernen Feuerungsaggregaten
Die Grafik zeigt die Abhängigkeit der
Taupunkt-Temperatur des Abgases
von der Brennstoffart und der Luft-
verhältniszahl. Moderne Feuerungen
haben meist niedrige Abgastempera-
turen und durch wasserstoffhaltige
Brennstoffe und niedrige Luftverhält-
niszahlen eine hohe Taupunkt-Tem-
peratur. Die Gefahr, dass es durch
Abkühlung der Abgase zur Konden-satbildung kommt, ist hier besonders gross.
taupunkt-Berechnungennach DiN eN 13384
Die Abkühlung der Abgase innerhalb
von Verbindungsstück und Kamin lässt
sich mit den in DIN EN 13384 angege-
benen Gleichungen berechnen. Diese
Norm verlangt, dass bei feuchtigkeits-
empfindlichen Kaminen die Innenwand-
temperatur an der Kaminmündung
über der Wassertaupunkt-Temperatur
des Abgases liegt.
Die Abkühlung der Abgase beeinflusst
die Druck- und Feuchtigkeitsverhält-
nisse in Kaminen.
Verschlusszapfen aus Schaumstoff
Anwendung: Abdichtung stillgelegter
oder noch nicht in Betrieb stehender
Kamin- und Abgasanlagen.
Funktion: Verhinderung unerwünschter
Kondensatbildung, welche bei offenen,
unbenutzten Kaminen durch den
entstehenden Luftsog
verursacht würde.
Nicht benutzte abgasanlagen
Abgasanlagen, an denen keine Feue-
rung angeschlossen ist, müssen unten
und oben abgedichtet werden.
Schiedel hat für diese Fälle ein Set
von 2 Verschlusszapfen im Programm.
Erdgas H
Heizöl EL
Steinkohle
1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,020
Taup
unkt
-Tem
pera
tur
t p in
°C
Luftverhältniszahl n
30
40
50
60
8 Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
GruNDlaGeN KamiNtechNiK – ZuSammeNFaSSuNG uND auSBlicK
Wenig Probleme bei hohen abgastemperaturen
Bis Anfang der 60er Jahre wurden
Kamine überwiegend einschalig aus-
geführt. Wegen der hohen Abgas-
temperaturen der Feuerungsaggre-
gate gab es damit kaum Probleme.
Mit der verstärkten Einführung effi-
zienter Niedertemperatur-Brenner kam
es zunehmend zu Kaminschäden.
Sinkende temperaturen – zunehmende Schäden
Niedrige Abgastemperaturen, geringe-
re Abgasmassenströme und der damit
verbundene Kondensat- und Säurean-
fall führten zu Durchfeuchtungen und
Versottungen.
Zwei- und dreischalige Kamine trugen
dazu bei, die aufgetretenen Schwierig-
keiten in den Griff zu bekommen.
Sinkende abgastemperaturen sorgen für Probleme
Die neuesten Kesselentwicklungen
bringen eine nochmalige Senkung der
Abgastemperaturen. Brennwertkessel nutzen die Kondensationswärme der
Abgase und weisen sehr niedrige
Abgastemperaturen auf.
Kondensatanfall trotz guter Dämmung
Dies bedeutet, dass trotz guter Wärme-
dämmung im Kamin Abgastempera-
turen unterhalb des Wasserdampf-
taupunktes und damit Kondensatanfall
im Kamin nicht ausgeschlossen
werden können.
Vielfalt bei Feuerungsanlagen
Die Palette der angebotenen Feue-
rungsaggregate ist in den letzten
Jahren erheblich vielfältiger gewor-
den. Herkömmliche Feuerungsaggre-
gate für Holz und Stroh mit hohen
Abgastemperaturen stehen moder-nen Brennwertgeräten mit extre-mer Wärmeausnutzung gegenüber. Kamine für derart unterschiedliche
Beanspruchungen müssen sicher
auszubrennen sein, also sehr hohen
Temperaturen standhalten, dabei
aber auch die Probleme niedriger
Abgastemperaturen dauerhaft lösen.
Das anforderungsprofil
Um die Betriebssicherheit langfristig
zu gewährleisten, sollten Kamin- und
Abgassysteme die nachstehenden
Voraussetzungen erfüllen.
mindestanforderungen:• Säurebeständigkeit
• Feuchtigkeitsunempfindlichkeit
Zusätzlich von Vorteil sind:• Eignung für alle Brennstoffe,
insbesondere auch die CO2-
neutralen
• Ausbrennsicherheit
• separate Verbrennungsluft-
zuführung.
Kaminsystemefür heute und morgen
Die Kamintechnik muss diesen
Tatsachen Rechnung tragen. Jedes
neue Kamin hat deshalb nicht nur die
heutigen Anforderungen zu erfüllen,
sondern muss auch den erkennbaren
künftigen Entwicklungen – z.B. freie
Wahl der Brennstoffe – gerecht
werden.
cO2-abgabe ab 1.1.08 schafft veränderte ausgangslage
«Die CO2-Abgabe wird erhoben auf
fossilen Brennstoffen (Heizöl, Erdgas,
Kohle, Petrolkoks und weitere), wenn
diese zur Wärmegewinnung, in ther-
mischen Anlagen zur Stromproduktion
oder für den Betrieb von Wärme-Kraft-
Kopplungsanlagen verwendet wer-
den.» (Auszug aus BAFU-Publikation
(Bundesamt für Umwelt).
Der Zuschlag erfolgt bis auf Weiteres
in drei Etappen von 2008–2010 und
beträgt im Falle von Heizöl EL rund 3,
6 und 9 Rappen. Eine 3000-Liter-
Tankfüllung schlägt also bereits 2008
mit über Fr. 90.– zu Buche.
Weil sich die Preise fossiler Brenn-
stoffe tendenziell generell in einer
Aufwärtsspirale befinden, begünstigt
das mittelfristig alle cO2-neutralen Brennstoffe wie Holz, Bio- oder Kompogas usw. Ein Grund mehr,
ein universelles Abgassystem von
Schiedel zu verwenden. Zudem
erfüllen heute die meisten Holzfeu-
rungen die neuen strengen Vor-
schriften der Luftreinhalteverordnung
und benötigen somit auch keinen
zusätzlichen Feinstaubfilter.
9Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
BauVOrSchriFteN, NOrmeN, BeGriFFe
abgasanlagen
Begriff für alle Arten der Abgasfüh-
rung ist die Abgasanlage. In der VKF-
Brandschutzrichtlinie «Wärmetech-
nische Anlagen», Ziffer 6.1, wird eine
Abgasanlage wie folgt definiert:
Abgasanlagen sind aus Bauprodukten
hergestellte Anlagen wie: russbrand-
beständige Abgasanlage, nicht russ-
brandbeständige Abgasanlage,
Verbindungsstück oder Luft-Abgas-
anlage für die Ableitung der Abgase
von Feuerungsaggregaten. Zu den
Abgasanlagen zählen auch Anlagen
zur Abführung von Verbrennungs-
gasen ortsfester Verbrennungs-
motoren.
Eine Abgasanlage umfasst also alle
Bauteile, die der Abführung von
Abgasen vom Feuerungsaggregat
bis ins Freie dienen.
Je nach ihrer Anwendung wird der
senkrechte Teil der Abgasanlage
unterschieden in:
russbrandbeständige abgasanlage(Früher vereinfacht «Kamin» genannt)
Feuerungsaggregate für feste Brenn-
stoffe (Holz, Kohle) müssen an russ-
brandbeständige Abgasanlagen
angeschlossen werden. Bei der
Verbrennung von festen Brennstoffen
kann Russ entstehen. Lagert sich
dieser Russ innerhalb der russbrand-
beständigen Abgasanlage ab, kann es
zu einem Russbrand kommen. Neben
den Feuerungsaggregaten für feste
Brennstoffe können an eine russ-
brandbeständige Abgasanlage auch
Feuerungsaggregate für gasförmige
oder flüssige Brennstoffe (Heizöl EL,
Erdgas, Flüssiggas) angeschlossen
werden.
Nicht russbrandbeständige abgasanlage(Bei Schiedel «Abgasleitung» genannt)
An diese nicht russbrandbeständige
Abgasanlage dürfen nur Feuerungsag-
gregate für gasförmige oder flüssige
Brennstoffe (Heizöl EL, Erdgas,
Flüssiggas) angeschlossen werden,
da in der Regel beim Betrieb dieser
Feuerungsaggregate kein Russ anfällt.
luft-abgasanlageAbgasanlage mit nebeneinander oder
ineinander angeordneten Schächten
Die Luft-Abgasanlage (bei Schiedel
LAS Luft-Abgas-System genannt)
führt dem Gas- oder Ölfeuerungs-
aggregat Verbrennungsluft über den
Luftschacht aus dem Bereich der
Mündung der Abgasanlage zu und die
Abgase über den Abgasschacht über
das Dach ins Freie ab.
Je nach angeschlossenem Feuerungs-
aggregat muss die Luft-Abgasanlage
russbrandbeständig (Festbrennstoff)
oder nicht russbrandbeständig (Öl,
Gas) ausgeführt werden.
System-abgasanlage Aus kompatiblen Bauteilen zusam-
mengesetzte Abgasanlage durch
einen Hersteller, der die Produkthaf-
tung für die gesamte Anlage über-
nimmt.
Bei der System-Abgasanlage sind die
Eigenschaften der Bauprodukte durch
die Prüfungen und den Nachweis der
Verwendbarkeit (CE- oder Ü-Zeichen)
für das Gesamtsystem – d.h. für die
komplette Abgasanlage – bestimmt.
Planer und Errichter sind im Gegen-
satz zur Montage-Abgasanlage ledig-
lich für die Planung, Errichtung und
Verwendung – entsprechend den
Angaben in den Herstellerunterlagen
und dem Stand der Technik – verant-
wortlich. Schiedel liefert Abgassyste-
me und nimmt damit Planern und
Erbauern viel Verantwortung ab.
10 Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
BauVOrSchriFteN, NOrmeN, BeGriFFe
Planungsgrundlage ist das Kamin
Da an die Planung und Bauausführung
von Kaminen die strengsten Anforde-
rungen gestellt werden, ist in den vor-
liegenden Planungsunterlagen nur das
Kamin berücksichtigt.
Für Abgasleitungen können sich
geringere Anforderungen ergeben.
Werden diese geringeren Anforde-
rungen umgesetzt, ist unter Umstän-
den später ein Wechsel der Betriebs-
weise oder des Brennstoffes nicht
mehr möglich. Deshalb empfehlen wir
die höheren Anforderungen für
Kamine bei der Planung generell zu
berücksichtigen.
Kamin – ein wichtiger Bestandteil der Feuerungsanlage
Das Kamin ist ein wichtiger Bestand-
teil jeder Feuerungsanlage. Weil Kamine
üblicherweise vom Keller bis über den
Dachfirst hinausreichen, sind Änderun-
gen an der Kaminanlage nachträglich
immer nur mit grossem Aufwand zu
realisieren.
Feuerung, Verbindungsstück und Kamin aufeinander abstimmen
Kamine sollten daher sorgfältig ge-
plant und errichtet werden. Feuerung,
Verbindungsstück und Kamin müssen
so aufeinander abgestimmt werden,
dass die Funktion der Feuerungsan-
lage sicher, zuverlässig und dauerhaft
gewährleistet ist. Der vorliegende Planungs- und
Produkteordner soll Ihnen bei der
Lösung dieser Aufgabe helfen.
unterschiedlichste anforderungen sind zu berücksichtigen
Neben den Anforderungen an die
statische Sicherheit, die Brandsicher-
heit und die strömungstechnische
Bemessung müssen heute auch die
vielfältigen bauphysikalischen Gesetz-
mässigkeiten beachtet werden, die
aus der Wärme- und Feuchtebean-
spruchung der Baustoffe durch die
Abgase resultieren:
Schall: Heute sind neue, strengere SIA-Schallgrenzwerte zu erfüllen.
Weil dichte Hüllen moderner Bauten
gegen Lärm von aussen generell
besser abschirmen, werden Schall-
emissionen des Kamins umso stärker
wahrgenommen. Damit gewinnt eine
schalldämmende Auslegung der Abgas-
anlage erheblich an Bedeutung.
Zuluft: Die obenerwähnte zuneh-mende Dichtheit der Bauhüllen sowie
unterdruckerzeugende Geräte wie
Luft- und Dampfabzug machen
spätestens beim Betrieb eines
Cheminées klar, dass raumluftunab-
hängige Verbrennungszuluft ein
Erfordernis darstellt.
Kondensat: Hier sind Vorkehren zu treffen, dass die anfallenden giftigen
Abgaskondensate, am besten mittels
Neutralisationsbox aufbereitet, beden-
kenlos via Kanalisation abgeleitet
werden können.
Zuständige Kaminfegermeister oder Feuerpolizei frühzeitig mit einbinden
Aufgrund dieser Tatsache ist es
sinnvoll und empfehlenswert, einer-
seits die Fachleute der Schiedel-
Anwendungstechnik in einem frühen
Planungsstadium einzuschalten, aber
auch die jeweiligen kantonalen und
kommunalen Vorschriften zu beachten
sowie die feuerpolizeilichen Organe
frühzeitig beizuziehen. Damit ist man
auch in der föderalistischen Schweiz
mit seiner Vielzahl von Richtlinien und
Gesetzesbestimmungen vor bösen
Überraschungen gefeit.
11Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
Be- uND eNtlÜFtuNG VON FeueruNGeN
Verbrennungsluftzufuhr für Wärmeerzeuger
Verbrennungsluft als Voraussetzung
Eine ausreichende Zufuhr von Ver-
brennungsluft ist die Voraussetzung
für den sicheren Betrieb von Feue-
rungen und die einwandfreie Ab-
leitung der Abgase ins Freie.
raumluftabhängiger Betrieb von Feuerungsaggregaten
Bei Feuerungen, die ihre Verbren-
nungsluft dem Aufstellraum ent-
nehmen, muss die verbrauchte Luft-
menge ständig durch aus dem Freien
nachströmende Luft ersetzt werden.
Dies macht ausreichend grosse Zuluft-
öffnungen in den Aufstellräumen von
Feuerungen erforderlich oder eine
entsprechende Luftdurchlässigkeit im
Bereich der Fugen von Fenstern oder
Aussentüren.
raumluftunabhängiger Betrieb von Feuerungsaggregaten
Bei Feuerungen, die ihre Verbren-
nungsluft über dichte Leitungen dem
Freien entnehmen, sogenannte raum-
luftunabhängige Feuerungen, ist auf eine ausreichende Dichtheit der Zuluft-
leitungen zu achten.
Je nach gewähltem Feuerungsaggre-
gat und Abgassystem können Teile
des Verbindungsstücks und der Ab-
gasleitung unter Überdruck stehen.
In diesen Fällen ist auf eine entspre-
chende Luftumspülung der unter
Überdruck stehenden Anlagenteile zu
achten. Alternativ muss für eine aus-
reichende Belüftung des Aufstell-
raumes gesorgt werden.
Verbrennungsluftzufuhr durch Öffnung in der Fassade
Verbrennungsluftzufuhr durch Zu- und Abluftkanäle
Die Verbrennungsluft wird entweder
direkt von aussen, durch einen
isolierten Schacht im Kamin oder via
Ringspalt als Luft-Abgas-System (LAS),
zum Feuerungsaggregat geführt.
Für die Belüftung des Aufstellungs-
raumes sind Öffnungen mit einem
lichten Querschnitt von mindestens
150 cm2 notwendig.
Bei raumluftunabhängigen Feuerungs-
aggregaten mit einer zugelassenen
Abgasanlage aus brennbarem Mate-
rial kann die Verbrennungsluft in
Kanälen aus gleichem Material geführt
werden, sofern keine Fremdräume
durchquert werden.
Verbrennungsluftzufuhr via Kanal direkt von aussen
12 Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
Be- uND eNtlÜFtuNG VON FeueruNGeN
Verbrennungsluftzufuhr bei Feuerungsaggregaten, die im
zu beheizenden Raum aufgestellt werden.
Bei Räumen mit dichten Fenstern und Türen oder mit Ab-
luftanlagen kann die Verbrennungsluftzufuhr ungenügend
sein. Giftige Abgase (CO) können in den Raum ausströ-
men und Personen gefährden.
=> Die Verbrennungsluft (VL) ist in diesen Fällen durch
spezielle Kanäle oder Lüftungsöffnungen dem Aufstel-
lungsraum oder dem Feuerungsaggregat zuzuführen.
richtwerte Verbrennungsluftbedarf
Feuerungs-art
leistungkW
Verbrauchm3/h
Ölofen 6 20
Gasofen 6 10
holzofen 12 85
holzkochherd 12 85
Offenes cheminée* 6 300
*entspricht einer Feuerraumöffnung von 0,5 m2
Verbrennungsluftzufuhr für Wärmeerzeuger in beheizten Räumen
1) Luftführende Kanäle, die öffnungslos durch andere Brandabschnitte führen,
sind mit entsprechendem Feuerwiderstand auszuführen oder zu verkleiden.
Feuerungen in Innenräumen im Vergleich
raumluftabhängige Feuerung raumluftabhängige Feuerung mit ZuluftstutzenMerkmal:• keine dichte Gerätehülle
raumluftunabhängige FeuerungMerkmale:• dichte Gerätehülle• selbstständig dicht schliessende Feuerraumtüre• geringer CO-Ausstoss
Konkretes Beispiel einer raumluftunabhängigen Feuerung: Schiedel aBSOlut:Luft-Abgas-Kamin 18 TL mit Thermo-Luftzug
Ë
VL VL durchLüftungs-öffnung
VL
VL durchKanal
VLVL durch Lichtschacht und Kanal
1)1)
13Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
PlaNuNG / aNOrDNuNG DeS KamiNS
Kaminmündung in Nähe der höchsten Dachkante
Kamine in oder an Gebäuden sollten
so angeordnet werden, dass die
Kaminmündung in der Nähe der
höchsten Dachkante liegt.
Vorteile bei Kaminaustritt in Firstnähe
Die Anordnung des Kamins in First-
nähe hat bau- und funktionstechnische
Vorteile. Der über Dach freistehende,
den Windkräften und der Witterung
ausgesetzte Teil des Kamins ist relativ
kurz. Damit ist der Aufwand für den
Witterungsschutz des Kopfes und für die Gewährleistung der Stand-sicherheit gering. Die Zugwirkung des Kamins ist am gleichmässigsten.
Sie wird durch die Windrichtung nur
wenig beeinflusst. Die Abgase werden
günstig vom Gebäude weg in die At-
mosphäre abgeführt.
Schnitt durch 2-geschossiges Wohnhaus
DG
1.OG
EG
KG
+5.30
+2.65
+/–0.00
–2.45
948
925
395
265
265
245
50
14 Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
SKaV – miNDeSthÖheN VON aBGaSaNlaGeN ÜBer Dach
6.8 mindesthöhe
1 Abgasanlegen sind so hoch über
Dach zu führen, dass die Abgase
einwandfrei ins Freie abgeleitet
werden und nicht unter Gebäude-
oder Dachvorsprüngen ausmünden.
2 Beträgt der Abstand von Abgas-
anlagen zu höheren Gebäudeteilen
weniger als 3 m, sind sie bis über das
höher gelegene Dach hochzuführen.
3 Werden aus Umweltschutzgründen
keine weitergehenden Anforderungen
gestellt, beträgt die Höhe über Dach:
1.0 m für Abgasanlagen, die in der Dachfläche ausmünden, im
rechten Winkel zur Dach-
fläche gemessen;
0.5 m für Abgasanlagen, die beim First ausmünden;
0.5 m für Abgasanlagen, die auf nichtbegehbaren Flach-
dächern ausmünden;
2.0 m für Abgasanlagen, die auf begehbaren (benutzbaren)
Flachdächern ausmünden.
hinweis: mindesthöhe (umweltschutz)
Zum Schutz vor übermässigen Im-
missionen (vgl. Immissionsniveau)
sind Abgase ausserhalb des Turbulenz-
bereichs der eigenen Gebäude abzu-
leiten. In der Regel müssen Abgasan-
lagen im Radius von 7 m den höheren
First um 0.5 m oder das höhere Flach-
dach um 1.5 m überragen. Für kleine
Gasfeuerungen (bis 40 kW) sind Er-
leichterungen und für grössere Anlagen
(Öl/Gas über 350 kW, Holz/Kohle über
70 kW) höher über Dach mündende
Abgasanlagen vorgesehen (vgl. BAFU-
Empfehlungen über die Mindesthöhe
von Abgasanlagen über Dach). Wenn
sowohl Brandschutz- wie Immissions-
niveau angewendet werden, gilt immer
die weitergehende Bestimmung.
Auskunft auf Fragen erteilt die für
den Vollzug zuständige Behörde für
Lufthygiene.
anmerkung (Gasleitsätze SVGW, G1, Ziffer 8.166)
Für raumluftunabhängige Gasapparate
mit Ventilatoren und VKF-zugelassenen
Abgasanlagen genügt ein Abstand
zwischen Mündung der Abgasanlage
(Lufteintritt, Abgasaustritt) und Dach-
fläche von mindestens 40 cm, wenn
folgende Bedingungen erfüllt sind:
• Die angeschlossene Nennwärme-
leistung beträgt nicht mehr als 40
kW.
• Die Mündungen der Abgasanlage
(Lufteintritt, Abgasaustritt) liegen
nahe beieinander.
• Die örtlich möglichen Schneehöhen
sowie die bei Flachdächern die
Höhe der Notüberläufe sind zu
beachten.
Brandschutzrichtlinie «Wärmetechnische Anlagen»
Mindesthöhe von Abgasanlagen
ohne Kaminhut (Umweltschutz)
Mindesthöhe von Abgasanlagen
ohne Kaminhut (Brandschutz)
Die mit SKAV-Logo gekennzeichneten Seiten dieser Broschüre sind mit freundlicher Bewilligung dem Ordner des SKAV – Schweizerische Kamin- und Abgasanlagenvereinigung – entnommen. Jegliche Weiterverwendung durch Dritte bedarf deshalb der Zustimmung des SKAV. Die Publikationen und Dienstleistungen des SKAV sind unter www.skav.ch ersichtlich.
SKaV – zu Ziffer 6.8 mindesthöhe
(Mindesthöhen von Abgasanlagen über Dach / Immissions- und Brandschutzniveau)
Ausgabe 25-03d
Erläuterungen zur Brandschutzrichtlinie «Wärmetechnische Anlagen», Version 2.1, Ausgabe 05/06 vom SKAV
Höhe über
Immissionsniveau
Brandschutzniveau
15Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
SKaV – miNDeSthÖheN VON aBGaSaNlaGeN ÜBer Dach
Höhe über Immissionsniveau
Brandschutzniveau
Höhe über Immissionsniveau
Brandschutz-niveau
Brandschutzniveau
3.0 m
3.0 m
7.0 m
Dach nicht begehbar
Dachterrassebegehbar
7.0 m
Dach nicht begehbar
m 0.2
m 5.0
1m 5.
1m 5.
m 5.0
m 5.0
tsriF .
ü
1m 0.
0m 5.
1m 0.
Höhe über Immissionsniveau
Steildächer
Anbauten
Flachdächer
Höhe über Immissionsniveau
Brandschutzniveau
Höhe über Immissionsniveau
Brandschutz-niveau
Brandschutzniveau
3.0 m
3.0 m
7.0 m
Dach nicht begehbar
Dachterrassebegehbar
7.0 m
Dach nicht begehbar
m 0.2
m 5.0
1m 5.
1m 5.
m 5.0
m 5.0
tsriF .
ü
1m 0.
0m 5.
1m 0.
Höhe über Immissionsniveau
Höhe über Immissionsniveau
Brandschutzniveau
Höhe über Immissionsniveau
Brandschutz-niveau
Brandschutzniveau
3.0 m
3.0 m
7.0 m
Dach nicht begehbar
Dachterrassebegehbar
7.0 m
Dach nicht begehbar
m 0.2
m 5.0
1m 5.
1m 5.
m 5.0
m 5.0
tsriF .
ü
1m 0.
0m 5.
1m 0.
Höhe über Immissionsniveau
16 Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
VKF-BraNDSchutZZulaSSuNGeN
VKF-ZulassungszertifikateJedes Abgassystem muss von der VKF, der Vereinigung
Kantonaler Feuerversicherungen, zugelassen werden.
Abgebildet sind die Vor- und Rückseite eines Zulassungs-
zertifikats am Beispiel Schiedel ABSOLUT.
Alle Schiedel VKF-Zulassungszertifikate lassen sich unter:
www.schiedel.ch–>Services–>Zulassungen herunterladen.
Die Tabelle unten zeigt vergrössert eine Erklärung des
Klassifizierungscodes nach EN 1443 am Beispiel ABSOLUT.
Sicherheitsabstände von abgas-anlagen zu brennbaren materialienam Beispiel Schiedel aBSOlut• für alle Kamin- und abgasanlagen• für einfamilienhäuser, eingeschossige Gebäude sowie solche mit mehreren Brand- abschnitten – ausserhalb des aufstellungs-
raumes.
erklärung der Klassifizierungscodes nach eN 1443 am Beispiel Schiedel aBSOlut
Temperaturklasse t200 /t400 = Nennbetriebstemperatur (Beispiel 200°C / 400°C)
Druckklasse N1 = Prüfdruck 40 Pa für Unterdruck-Abgasanlagen
Kondensatbeständigkeitsklasse W = für Abgasanlagen im Nassbetrieb
Korrosionswiderstandsklassen 1–3 = Brennstoffe; 1: Gas; 2: Heizöl bis 0,2%
Schwefelgehalt und naturbelassenes Holz;
3: naturbelassenes Holz, Kohle, Torf (alle Brennstoffe)
Russbrandbeständigkeitsklasse G- = für Abgasanlagen mit Russbrandbeständigkeit
Russbrandbeständigkeitsklasse O- = für Abgasanlagen ohne Russbrandbeständigkeit
Abstand zu brennbarem Material 50 = 50 mm Sicherheitsabstand
Abstand zu brennbarem Material 00 = 00 mm Sicherheitsabstand
Wärmedurchlasswiderstand r37 = 0,37 m2 K/W
Feuerwiderstandsklasse ei 90 (nbb) = Feuerwiderstandsdauer 90 minuten (nichtbrennbar)
Abstand zu brennbarem Material ab ausserkant
Abgasanlage bzw. Mantel = 50 mm oder 00 mm.
Sichtbare Bodenbeläge, Wand- und Deckenver-
kleidungen dürfen über die Ausrollung hinweg
an das Brandschutzelement stossen.
3001 Bern, 27.04.2006 Stüdle Schmied
Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen Association des établissements cantonaux d'assurance incendie
Schweizerische Brandschutz-ZulassungHomologation suisse de protection incendie
Gruppe 441 Abgasanlagen aus Keramik Groupe 441 Conduits de fumée en céramique
Gesuchsteller Schiedel Ersetzt BZU vom 24.02.2005 Requérant Kaminsysteme AG Remplace HPI du Badstrasse 38 CH-5312 Döttingen
Hersteller Schiedel Fabricant CH-5312 Döttingen
ProduktProduit
SCHIEDEL ABSOLUT
Beschrieb Description
Abgasanlagensystem doppelwandig aus: Innenschale Schamotte ab 7mm; Aussenschale Leichtbeton ab 30mm mit integrierter Wärmedämmung aus Schaum- beton ab 42mm; 1- oder 2- Züge; Durchmesser: 120 - 250mm
Système de conduits de fumée à double parois: paroi intérieure en chamotte dès 7mm; manteau extérieur en béton léger dès 30mm;isolation intégrée en béton moussé dès 42mm; 1 ou 2 canaux; Diamètre: 120 - 250mm
Anwendung Utilisation
Anwendung und Einbau siehe Seite 2 Application et installation voir page 3
Unterlagen Documentation
Prüfberichte TÜV Bayern Nr. AG 558 vom 11.11.1997 und Nr. AG 705 vom 31.03.1998, IBS Linz Nr. 3852/98 vom 01.12.1998 sowie MPA NRW Erwitte Nr. 23 1216 6 99 vom 14.12.1999
Prüfbestimmungen Conditions d’exam.
Beurteilung Appréciation
Gültigkeitsdauer 31.12.2010 Anzahl Seiten 3 nombre de pages
Schweizerische Bescheinigung der Anwendbarkeit Attestation suisse autorisant l’utilisation
No Z 14905
Klassifizierung nach EN 1443 Classification selon EN 1443
T200; N1; W; 1/2; O-00; R37; EI 90(nbb);
Zulassungsstelle der kantonalen Brandschutzbehörden Organisme d’homologation des autorités cantonales de protection incendie
Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen Association des établissements cantonaux d’assurance incendie
No Z 14905
Gruppe 441 Abgasanlagen aus Keramik Groupe 441 Conduits de fumée en céramique Gesuchsteller Schiedel Requérant CH-5312 Döttingen
ProduktProduit
SCHIEDEL ABSOLUT Gültigkeitsdauer 31.12.2010 Durée de validité
3001 Bern, 27.04.2006 Seite/page 2 von/de 3
Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen Association des établissements cantonaux d'assurance incendie
KLASSIFIZIERUNG SN EN 1443 – T200; N1; W; 1/2; O-00; R37; EI 90(nbb) Temperaturklasse T200 = Nennbetriebstemperatur 200°C
Druckklasse N1 = Prüfdruck 40 Pa für Unterdruck-Abgasanlagen
Kondensatbeständigkeitsklasse W = für Abgasanlagen im Nassbetrieb
Korrosionswiderstandsklasse 1 2
= Brennstoff Gas = Brennstoff Heizöl mit Schwefelgehalt bis zu 0.2%
Russbrandbeständigkeitsklasse / Abstand zu brennbarem Material
O-00
= für Abgasanlagen ohne Russbrandbeständigkeit = 00 mm Sicherheitsabstand zu brennbarem Material
Wärmedurchlasswiderstand R37 = 0.37 m2K/W
Feuerwiderstandsklasse EI 90(nbb) = Feuerwiderstandsdauer 90 Minuten
EINBAU UND SICHERHEITSABSTÄNDE ZU BRENNBAREM MATERIAL In Einfamilienhäuser und einge- schossigen Gebäuden ausserhalb des Aufstellungsraumes
Abstand zu brennbarem Material ab ausserkant Abgasanlagensystem = 00 mm.
In Gebäuden mit mehreren Brand-abschnitten ausserhalb des Aufstellungsraumes
Abstand zu brennbarem Material ab ausserkant Abgasanlagensystem = 00 mm.
17Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
KamiN uND aNGreNZeNDe BauStOFFe
• Geprüfte Wanddurchführung aus
spezieller, verdichteter Mineral-
wolle, 120 kg/m3 , Baustoffklasse:
A1 nach DIN 4102
• Geeignet für ein- und doppel-
wandige Verbindungsleitungen
• Sicher und montagefreundlich
• Brandschutzkonform:
bei 400°C Abgastemperatur wird
Oberfläche max. 85°C warm;
bei Russbrand max. 100°C
• Bauteil hat herausnehmbare innere,
alukaschierte Rohrschalen – dadurch
Anpassung an entsprechende Rohr-
Ø 110 bis 180 mm möglich
• Rohrschale aussen mit Tragschicht
für Putzauftrag
• Breiten sind in 50-mm-Schritten auf
die Rastermasse von Holzständer-/
Holzrahmenwänden abgestimmt,
Aussenmass 565 x 700 mm
• Äussere Rohrschale hat an Innensei-
te 25 mm Überstand zum Schutz
angrenzender Wandverkleidungen
(siehe Schnittaufnahme).
Kamin und angrenzende Wand aus brennbaren bzw. nichtbrenn-baren Baustoffen
Wo Kamine grossflächig und nicht
nur streifenförmig an Bauteile mit
brennbaren Baustoffen angrenzen,
müssen sie einen Abstand von
mindestens 5 cm (bei T400) oder
0 cm (bei T200) haben.
Der Zwischenraum muss dauernd
gut belüftet sein.
Kamin und angrenzende Wände aus nichtbrennbaren Baustoffen
Kamin und angrenzende Wände aus brennbaren Baustoffen
= 5 cm (T400) oder 0 cm (T200)
rauchrohrdurchführungen durch Wände aus brennbaren Baustoffen
Führen Verbindungsstücke durch
Wände aus brennbaren Baustoffen
oder mit brennbaren Bestandteilen,
so sind die Wände in einem Umkreis
von mindestens 0.20 m aus nicht-
brennbaren, formbeständigen Bau-
stoffen geringer Wärmeleitfähigkeit,
z.B. Leichtbeton, herzustellen, oder
es ist ein Abstand von mindestens
0.20 m durch ein Schutzrohr aus nicht-
brennbaren, formbeständigen Bau-
stoffen sicherzustellen.
= 5 cm (T400) oder
0 cm (T200)
= 5 cm (T400) oder
0 cm (T200)
Schiedel IgnisProtect
Schnitt
optional mit nichtbrenn-barer Isolation auskleiden
= 5 cm (T400) oder 0 cm (T200)optional mit nichtbrenn-barer Isolation auskleiden
= 5
cm
(T4
00)
oder
0
cm (
T200
)
>_ 2
0 cm
>_ 20
cm
Wand aus nichtbrennbaren Baustoffen
18 Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
aBGaSaNlaGeN: reiNiGuNG, WartuNG, meSSuNG
= 5 cm (T400) oder 0 cm (T200)
Bei Räumen, in denen feuergefähr-
liche Stoffe hergestellt, verarbeitet,
gelagert werden, sind Reinigungs-
öffnungen nicht zulässig. Reinigungs-
öffnungen in Wohn- und Schlafräumen
sind gasdicht auszuführen.
Gemäss Vereinbarung zwischen
SKMV und SKAV kann unter Berück-
sichtigung der 6 nachfolgenden
Punkte auf die obere Reinigungs-
öffnung verzichtet werden:
1. Nur für Öl- und Gasbetrieb
2. Nur bis max. 18 m Kaminlänge
3. Nur wenn Kaminzug innen glatt-
wandig (überzahnfrei)
4. Nur wenn Kamin gerade oder
weniger als 30° von der Senkrech-
ten abweichend
5. Nur bei Kamindurchmesser von
max. 20 cm
6. Max. 30° Stosswinkel ist strikte
einzuhalten.
Bei Feststoffkaminen für eine Feue-
rungsleistung von >70 kW ist gemäss
BUWAL ein EMPA-Messstutzen
einzubauen. Der Messstutzen ist
mindestens 5 Rohrdurchmesser nach
und mindestens 3 Rohrdurchmesser
vor der letzten/nächsten Richtungs-
änderung einzubauen.
Bei unklarheiten empfehlen wirrücksprache mit dem zuständigenKaminfeger oder der Feuerpolizei.
Reinigung, Wartung und Messung von Abgasanlagen
Sicherheitsabstände zu brennbarem Material
X1 = mm X1 = mm
X3 = mm X2 = mm
X = Der erforderliche Sicherheitsabstand zu brennbarem Material richtet sich nach den An-gaben auf der Zulassung der Abgasanlage.
Für Schiedel ABSOLUT bei Abgastemperatur (Kesselangabe) T200 beträgt das Mass X = 0 cm, bei höheren Abgastemperaturen T400 beträgt das Mass X = 5 cm. Für die Systeme Schiedel CHEMINEE-ZUG und Schiedel ISOLIT beträgt das Mass X = 5 cm.
Beispiel: Schiedel Prima PluS t400
Beispiel: Schiedel Formstein-Kamine
Temperaturklasse T400 = Nennbetriebstemperatur 400°C
Druckklasse N1 = Prüfdruck 40 Pa für Unterdruck-Abgasanlagen
Kondensatbeständigkeitsklasse W = für Abgasanlagen im Nassbetrieb
Korrosionswiderstandsklasse 12
= Brennstoff Gas = Brennstoff Heizöl mit Schwefelgehalt bis zu 0.2% = und naturbelassenes Holz
Russbrandbeständigkeitsklasse / Abstand zu brennbarem Material
G-100
= für Abgasanlagen mit Russbrandbeständigkeit = 100 mm Sicherheitsabstand zu brennbarem Material
Wärmedurchlasswiderstand R44 = 0.44 m2 K/W
Feuerwiderstandsklasse EI 00(nbb) = Feuerwiderstandsdauer 00 Minuten
EINBAU UND SICHERHEITSABSTÄNDE ZU BRENNBAREM MATERIAL In Einfamilienhäuser und einge- schossigen Gebäuden ausserhalb des Aufstellungsraumes
Vertikale Führung: Einbau in Brandschutzelement: Ummauerung EI 30(nbb), Schacht EI 30(nbb).
Horizontale Führung: Einbau in Brandschutzelement: Verkleidung EI 30(nbb).
Abstand zu brennbarem Material ab ausserkantBrandschutzelement EI 30(nbb) = 50 mm; sichtbare Bodenbeläge, Wand- und Deckenverkleidungen dürfen über die Ausrollung hinweg an das Brandschutzelement stossen.
In Gebäuden mit mehreren Brand-abschnitten ausserhalb des Aufstellungsraumes
Vertikale Führung: Einbau in Brandschutzelement: Ummauerung EI 60(nbb), Schacht EI 60(nbb).
Horizontale Führung: Einbau in Brandschutzelement: Verkleidung EI 60(nbb).
Abstand zu brennbarem Material ab ausserkant Brandschutzelement EI 60(nbb) = 00 mm.
Anbau an brennbarer Fassade Nicht gestattet.
KLASSIFIZIERUNG SN EN 1443 – T400; N1; W; 1/2; G-100; R44; EI 00(nbb)
Abgasanlage mit Feuerwiderstand (einschalig): ISOLIT
Abgasanlage mit Feuerwiderstand (dreischalig): ABSOLUT / CHEMINEE-ZUG
brennbarer Bodenbelag
Zwischenlage nichtbrennbarAusrollung aus nichtbrennbarem Material (z.B. Beton, Blähglimmer gebunden)
brennbare DeckenverkleidungXX
Zulassung Schiedel Prima PluS t400 detailliert
Abstand zu brennbarem Material richtet
ab ausserkant
X1 = mm: zugelassenem Brandschutzelement X2 = mm: zugelassener AbgasanlageX3 = mm: Verbindungsrohr
Zwischenlage nichtbrennbar
X2
X1
X1
19Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
aNSchlÜSSe VON FeueruNGeN aN aBGaSaNlaGeN
6.6.1 allgemeines
1 An Abgasanlagen dürfen nur
Feuerungsaggregate angeschlossen
werden, die im Normalbetrieb, ohne
Einsatz abgasseitiger Regel- oder
Sicherheitsvorrichtungen, höchstens
Abgase mit einer für die Abgasanlage
zulässige Temperatur erzeugen
können.
2 Bei Abgasanlagen aus brennbaren
abgasführenden Bauteilen muss im
Abgasweg des Feuerungsaggrega-
tes oder im Eintrittsbereich der
Abgasanlage ein Sicherheitstempe-
raturbegrenzer eingebaut werden.
Beim Überschreiten der zulässigen
Abgastemperatur muss gewährleis-
tet sein, dass der Sicherheitstem-
peraturbegrenzer das Feuerungsag-
gregat abschaltet und verriegelt.
3 Verbindungsrohre müssen im
gleichen Geschoss, in dem sich das
zugehörige Feuerungsaggregat
befindet, an eine Abgasanlage
angeschlossen werden.
6.6.2 anschlüsse an gemeinsame abgasanlagen
1 An einen gemeinsamen Zug einer
Abgasanlage im Unterdruckbetrieb
dürfen Feuerungsaggregate für
feste Brennstoffe bis zu einer
Nennwärmeleistung von 20 kW
pro Aggregat sowie Feuerungs-
aggregate für flüssige und gasför-
mige Brennstoffe angeschlossen
werden, sofern der Querschnitt
ausreicht, keine Zugstörungen
auftreten, ein einwandfreier Betrieb
der Feuerungsaggregate gewähr-
leistet ist und die lufthygienischen
Anforderungen erfüllt werden. Die
Zahl der Anschlüsse darf vier und
der Gesamtanschlusswert 70 kW
nicht übersteigen.
2 In vorschriftsgemässen Heizräumen
dürfen mehrere Feuerungsaggrega-
te beliebiger Nennwärmeleistung
an den gleichen Zug einer Abgasan-
lage angeschlossen werden. Sofern
eine Rückzirkulation auftreten kann,
sind die nicht in Betrieb stehenden
Feuerungsaggregate mit Absperr-
vorrichtungen abzutrennen.
3 Bei raumluftunabhängigen Feue-
rungsaggregaten im Unter- oder
Überdruckbetrieb können mehr als
vier Aggregate an eine gemeinsame
Abgasanlage angeschlossen
werden.
Die sichere Funktionsweise ist
nachzuweisen.
6.6 Anschlüsse von Feuerungsaggregaten an Abgasanlagen
SKaV – zu Ziffer 6.6.2 anschlüsse an gemeinsame abgasanlagen
Betrieb im unterdruck
Max. 4 Anschlüsse, total max. 70 kW, ausreichender Abgasanlagen-querschnitt
Gasförmige Brennstoffe z.B. Gasheizofen
Gasförmige Brennstoffe z.B. Gasheizofen
Feste Brennstoffemax. 20 kW pro Aggregatz.B. Ofen für Holz und KohleCheminée/Ofen-Bauart I
Flüssige Brennstoffez.B. Ölfeuerung
Voraussetzungen:Aufstellung in Heizräumen EI 60 (nbb)
Bei gleichzeitigem Betrieb:Abgasanlagenquerschnitt auf Gesamtwärmeleistung ausgelegt
Bei einzelbetrieb:Auslegung der Abgasanlage auf grössten Wärmeerzeuger mit gegenseitiger Verriegelung.
Wärmeleistung und Brennstoffart beliebig.
mehrere aggregate an einem Zug1)
1) Schiedel rät von einer solchen lösung ab: Schall- und Geruchsproblematik (Unterdruck), erschwerte Einhaltung der SIH-Normen.
20 Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
aNSchlÜSSe VON FeueruNGeN aN aBGaSaNlaGeN
6.6.3 anschlüsse an separate abgasanlagen
An separate Züge von Abgasanlagen
sind anzuschliessen:
a) Feuerungsaggregate für feste
Brennstoffe mit einer Nennwär-
meleistung von mehr als 20 kW;
b) Feuerungsaggregate für flüssige
oder gasförmige Brennstoffe mit
einer Nennwärmeleistung von mehr
als 70 kW (vorbehalten Ziffer 6.6.2,
Abs. 2);
c) Feuerungsaggregate Bauart II, die
mit offenem Feuerraum betrieben
werden können wie Essen, Chemi-
nées, Cheminéeöfen;
d) Feuerungsaggregate, welche die
Abgase im Überdruck abführen
(vorbehalten Ziffer 6.6.2, Abs. 3).
6.7 Führung
Abgasanlagen sind durchgehend und
wenn möglich senkrecht, ohne
Querschnittsänderung bis über Dach
zu führen.
evtl. Russsack
• Für die Zukunft gewappnet
• Zug auf Boden bzw. Keller abge-
stellt – mit Kondensatablauf und
bequemer Reinigungsöffnung
• Universell: Ein Wechsel des
Brennstoffs ist jederzeit möglich
• Schallhemmende Konstruktion
• Dank zusätzlicher Thermo-Trenn-
elemente aus Dämmschaum-
glas (optional) ist völlige thermi-
sche Entkoppelung nach oben
(Dach) und unten (Erdreich, un-
beheizter Keller) möglich. Be-
sonders für Passiv- und Niedrig-
energiebauten interessant.
Multifunktionszug / Verbrennungszu- und Abluft
raumluftunabhängiger Cheminéeofen
Rauchrohranschlussfür Verbindungsleitung
raumluftunabhängige Feuerung
Kondensatablauf
Feuerungsaggregate, welche die abgase im Überdruck abführen (vorbehalten Ziffer 6.6.2, Abs. 3)
Feuerungsaggregate mit offenem Feuerraumz.B. Cheminée, Cheminéeofen
Bauart II
Feste Brennstoffeüber 20 kWz.B. Schnitzelfeuerung
Flüssige und gasförmige Brennstoffeüber 70 kWz.B. Zentralheizung
Solarkollektor
Schiedel empfiehlt dasABSOLUT System aus gutem Grund
SKaV – zu Ziffer 6.6.3
21Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
FÜhruNG VON aBGaSaNlaGeN
Ausführungsvorschriften Führung von Abgasanlagen
Spezielle anforderungen an Formsteinkamine
Für den Aufbau der Kamine sind
ausschliesslich fehlerfreie Originalele-
mente zu verwenden. Schrot- und
Spitzarbeiten sind nicht gestattet.
Kamine müssen unabhängig von
irgendwelchen Gebäudeteilen durch-
gehend aufgemauert werden. Bei
Kaminanlagen mit mehreren Zügen
können werkgefertigte Doppelzüger-
elemente eingesetzt werden. Bei
mehreren Elementkaminen nebenein-
ander empfehlen wir die entsprechen-
den Elemente mit 1–2 cm Mineral-
wollplatte zu trennen.
Müssen Formsteinkamine ausnahms-
weise gezogen werden, dürfen nur
von der Herstellerfirma speziell zuge-
schnittene Formstücke verwendet
werden.
Stossfugen der einzelnen Elemente
sind innen und aussen glatt und sau-
ber auszustreichen.
Bei mehrschaligen Formsteinkaminen
müssen die Aussenschalen durchge-
hend sein und dürfen nicht geschoss-
weise auf die Betondecken abgestellt
werden.
Formstein-Kaminsysteme brauchen
keine Ummauerung und müssen nicht
verputzt werden.
Verbindungsrohre
Verbindungsrohre dienen dazu, Abgase
von Feuerungsaggregaten für feste,
flüssige und gasförmige Brennstoffe
in einen Kamin zu leiten.
Konstruktion
Verbindungsrohre müssen aus geeig-
netem, nichtbrennbarem Material wie
Stahlblech, Chromnickelstahl, Guss-
eisen bestehen.
Flexible Verbindungsrohre sind für den
Anschluss an Kamine nicht zulässig.
Demontierbare Verbindungsrohre
müssen für die Reinigung leicht
entfernt werden können. Fest ein-
gebaute Verbindungsrohre sind mit
den nötigen Putzöffnungen zu ver-
sehen. Um einen Rücklauf des im
Verbindungsrohr anfallenden Konden-
sates zu verhindern, soll unmittelbar
am Kesselstutzen eine geeignete
Kondensatfalle montiert werden.
Verbindungsrohrführung
Verbindungsrohre müssen im Ge-
schoss, in dem sich das zugehörige
Feuerungsaggregat befindet, an ein
Kamin angeschlossen werden. Sie
müssen zum Kamin ansteigen und
dürfen nicht in den lichten Quer-
schnitt des Kamins hineinragen.
Verbindungsrohre dürfen nicht ver-
deckt installiert werden. Zu allen
brennbaren Materialien ist ein Abstand
von mindestens 20 cm einzuhalten.
Beim Anbringen eines Strahlungs-
schutzes oder einer Verkleidung mit
Feuerwiderstand F30 kann der Abstand
auf die Hälfte reduziert werden
22 Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
FÜhruNG VON aBGaSaNlaGeN
einbau in installationsschächte
Abgasanlagen können in Installations-
schächten mit Feuerwiderstand EI 60
(nbb) eingebaut werden, sofern sie ge-
genüber anderen Installationen EI 30
(nbb) abgetrennt sind.
Werden mehrere Abgasanlagen aus
brennbarem Material in einem gemein-
samen Schacht geführt, sind sie durch
eine Unterteilung mit Feuerwiderstand
EI 30 (nbb) voneinander und gegenüber
nichtbrennbaren Abgasanlagen zu trennen.
anmerkung:Abgasanlagen dürfen nur in Installa-
tionsschächte eingebaut werden,
welche dauernd thermisch belastbar
sind (eine Anwendungsgrenztempera-
tur von 250°C muss minimal gewähr-
leistet sein).
Von Installationsschächten mit ein-
gebauten Abgasanlagen sind die auf
der Zulassung der Abgasanlage (siehe
Beispiel Seite 18/19) aufgeführten
Sicherheitsabstände zu brennbarem
Material einzuhalten.
6.9.2 Vertikale Führung von abgasanlagen
Wärmedämmung fürdie Verkleidung der Abgasanlage EI 30 (nbb) im EFH und EI 60 (nbb) im MFH mit mechani-schem Schutz
Brandabschnitt I Brandabschnitt II Brandabschnitt III
Grundriss
abgasanlage ohne Feuerwiderstand
abgasanlage im Überdruck abgasanlage im unterdruck
Installations-schacht für haustechnische
Anlagen
Abgas-anlage (nbb)
Innenwand, nicht-tragend
EI 30 (nbb) (siehe BSR 403)
Abgas-anlage (bb)
Innenwand, nicht-tragend
EI 30 (nbb) (siehe BSR 403)
Übrige Installationen wie z.B. Leitungen für Kalt- und
Warmwasser, Abwasser, Gas, Heizung, Lüftung, Elektro
6.9.3 horizontale Führung von abgasanlagen
Lüftungsanlagen nur für aggressive Medien (z.B. Küchen-Laborabluft)
Wärmedämmung fürdie Verkleidung der Abgasanlage EI 30 (nbb) im EFH und EI 60 (nbb) im MFH mit mechani-schem Schutz
Brandabschnitt I Brandabschnitt II Brandabschnitt III
Grundriss
abgasanlage ohne Feuerwiderstand
Ummauerungsvorschrift entfällt bei Formstein-Kaminen
BSR = Brandschutzregister SKAV
23Schiedel Allgemeine Planungsgrundlagen
Schiedel Kaminsysteme aGBadstrasse 38
CH-5312 Döttingen
Tel. 056 268 00 00, Fax 056 268 00 01
info@schiedel.ch, www.schiedel.ch
Schiedel Abgassysteme:Das Komplett-Angebot.
SC
HIEDEL
G A R A N
TIE
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VKF-Nr. Klassifizierung nach eN 1443
Schiedel aBSOlutMehrschaliges universelles Abgassystem mit integrierter Isolation und Profilkeramik-Innenrohr
Optional: thermo-trennelemente aus Schaumglaszur Verhinderung von Wärmebrücken
Z 14905 T200;N1;W;1/2;O-00;R37;EI 90 (nbb)Z 18033 T200;P1;W;1/2;O-00;R37;EI 90 (nbb)Z 11566T400;N1;W;1/2/3;G-50;R37;EI 90 (nbb)
Schiedel chemiNee-ZuGDer Klassiker für Cheminées, Cheminée- und Kachelöfen
ab Ø 25 cm auch als Heizungs-Abgasanlage (hinterlüftet)
Z 14767 T400;N1;W;1/2;G-50;R12;EI 90 (nbb)
Schiedel iSOlitMonoblock Feststoff-Abgassystem Z 14765
T400;N1;D;3;G-50;R12;EI 90 (nbb)
Schiedel KeraNOVaUniverselles Profilkeramik-Sanierungs-system in bestehenden Kaminzug/Schacht
Z 17799 T200;P1;W;1/2;O-100;R00;EI 00 (nbb)
Z 14764 T400;N1;W;1/2;G-200;R00;EI 00 (nbb)
Schiedel techNOStar 120PP-Kunststoff-Abgasleitungssystem
Z 14773 T080;H1;W;1/2;O-00;R00;EI 00
Z 14772 T120;H1;W;1/2;O-50;R00;EI 00
Schiedel techNOStar 120 laSPP-Kunststoff-Abgasleitungssystem mit Stahl-Aussenmantel, Luft-Abgas-System (LAS)
Z 14771 T080;H1;W;1/2;O-00;R00;EI 00
Z 14769 T120;H1;W;1/2;O-50;R00;EI 00
Schiedel techNOStar 160PVDF-Kunststoff-Abgasleitungssystem
Z 14766 T080;P1;W;1/2;O-00;R00;EI 00
Z 14770 T160;P1;W;1/2;O-50;R00;EI 00
Schiedel KeraStarErstes Edelstahl-Abgassystem (1.4301) mit Profilkeramik-Innenrohr
Z 16492 T200;N1;W;1/2;O-00;R40;EI 00 (nbb)
Z 11568 T400;N1;W;1/2;G-50;R40;EI 00 (nbb)
Schiedel icSDoppelwandiges Edelstahl-Abgassystem (1.404 und 1.4301) mit Multifunktion
Z 14404 T200;P1;W;1/2;O-50;R50;EI 00 (nbb)
Z 14403 T400;N1;W;1/2;G-100;R50;EI 00 (nbb)
Schiedel Prima PluSEinwandiges Edelstahl-Abgassystem (1.4404) mit Multifunktion
Z 13001 T200;P1;W;1/2;0-50;R44;EI 00 (nbb)
Z 14507 T400;N1;W;1/2;G-100;R44;EI 00 (nbb)
Schiedel chimFleXFlexibles, doppelwandiges Edelstahl-Sanierungs- system (1.4436) in bestehenden Kaminzug/Schacht
Z 17800 T200;P1;W;1/2;O-100;R00;EI 00 (nbb)
Z 13002 T400;N1;W;1/2;G-200;R00;EI 00 (nbb)
Schiedel installationsschacht F90 (ei) Für den Einbau von zugelassenen Abgasanlagen
Z 9429; F90 (EI)
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