Post on 18-Oct-2020
leBensrÄUMe
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natUrerleBnIssetrInKWasser
2013
20122015
aUsBaU Der WInDKraFt
enerGIeWenDe
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InselParK WIlhelMsBUrG
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natUrschUtzGeBIete
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enerGIesPeIcher
KlIMaschUtz
2014
artenschUtz
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nachhaltIGes WIrtschaFten
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ressOUrceneFFIzIenz
elBe
01Umweltprogramm 2012 bis 2015ziele und Maßnahmen
InhaltsverzeIchnIs Hamburgbis2015:grüner,gerechter,stärker 2 LeitlinienunseresHandelns 2 UnsereHandlungsschwerpunkte 3
1. WirtreibendiedringendnotwendigeEnergiewendeaktivvoranunderreichendieKlimaschutzziele 4
1.1 CO2-armeWärmeversorgung 5 1.2 AusbauderWindkraft 6 1.3 SpeicherkapazitätenfürerneuerbareEnergien 6 1.4 HamburgEnergie 7 1.5 KooperationdernorddeutschenLänder 7 1.6 KlimaschutzdurchUmbauderEnergieversorgung 8 1.7 MasterplanKlimaschutz 8 1.8 Klimaanpassung 9 1.9 NachhaltigesundressourceneffizientesWirtschaften 10 1.10 HamburgaufdemWegzurSmartCity 11
2. WirerhaltenundverbesserndieLebensqualitätinderStadt 12 2.1 Luftreinhaltung 13 2.2 Lärmschutz 13 2.3 UmweltschutzinIndustrieundGewerbe 14 2.4 TrinkwasserversorgungundGewässer 14 2.5 Flächenrecycling 16 2.6 SauberkeitinderStadt 17 2.7 Recycling 17
3. WirentwickelnHamburgalsgrüneStadtamWasseraktivweiter 18
3.1 Natur-undArtenschutz 19 3.2 Biotopverbund 20 3.3 LebensräumefürTiereundPflanzenanderTideelbe 20 3.4 StadtklimatischeFunktionenbeiderStadtentwicklung 21 3.5 QualitätsoffensiveFreiraum 21 3.6 GartenkulturellesErbeundBaumbestand 22
4. Zusammenfassung:ZieleundMaßnahmen2012bis2015 23 Impressum 29
1
Liebe Hamburgerinnen und Hamburger,
engagierte Umweltpolitik hat in Hamburg eine lange Tradition. Als nach dem Zweiten Weltkrieg in unserer Stadt kriegsbedingt Bäume und städ-tisches Grün fehlten, haben Hamburgerinnen und Hamburger zum Spaten gegriffen und nach-gepfl anzt. „Aktion grünes Hamburg“ nannte sich dieser Einsatz für die Umwelt vor 40 Jahren. Wenig später entstand die Leitstelle Umweltschutz im Rathaus. 1978 bildete sie die Keimzelle für die neugegründete „Behörde für Bezirks angelegen-heiten, Naturschutz und Umweltgestaltung“, eine der ersten Umweltbehörden bundesweit.
Dieses langjährige Engagement wurde im ver-gangenen Jahr belohnt, als Hamburg 2011
Europäische Umwelthauptstadt wurde. Der Titel war eine Auszeichnung sowohl für das Erreichte als auch für unsere Zukunftspläne in Sachen Umweltschutz. Auch künftig will Hamburg in und mit der Metropolregion die Energie-, Klima- und Umweltpolitik nach vorne bringen. Wie es weiter-gehen könnte und weitergehen muss in einer Stadt, die sich eine nachhaltige Umweltpolitik auf die Fahnen geschrieben hat, war Thema in den insgesamt sieben Umwelthauptstadt- Dialogen. 1.500 Hamburgerinnen und Hamburger haben sich daran beteiligt.
Es liegen viele Herausforderungen vor uns. Es gilt zuallererst erst die Energiewende zu meis-
tern und den Klimaschutz weiter voran zu treiben. Wir müssen die Stadt in Zeiten von Bevölke-rungswachstum und engagiertem Wohnungsbau nachhaltig weiter entwickeln. Dazu gehören viele der in diesem Programm aufgeführten Themen: Lebensqualität, Lärmschutz, Luftreinhaltung, Ge-wässerreinhaltung, Naturschutz oder auch die Grün- und Lebensqualität in der Stadt – um nur einige zu nennen. Das Ziel ist klar: ein Hamburg, das grüner, gerechter und stärker ist.
Umweltpolitik ist immer dann besonders wirk-sam, wenn sie in der Lage ist, technische
Innovationen zur Verbesserung der Umwelt zu initiieren, zu fördern und durchzusetzen. Des-halb setzen wir bei unseren Handlungen mehr auf zukunftsweisende Umwelttechnik und we-niger auf Symbolik und Verzicht. Unsere Aufga-be ist es, wegweisenden Ingenieursleistungen, Investitionen in umweltbewusste Technik und umweltbewusstem Konsumverhalten mittels kluger Umweltpolitik gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Wirksame Umweltpolitik und eine vorausschauende Stadtentwicklung sind beides Bestandteile einer erfolgreichen Entwicklung ei-ner Metropole.
Das vorliegende Umweltprogramm skizziert die wesentlichen Konzepte, Ideen und Maßnah-
men. Es soll eine Informations- und Diskussions-grundlage für alle Hamburgerinnen und Hamburger sein, für die Verbände und für Experten. Vor allem ist es aber eine Richtschnur für unser umwelt-politisches Handeln der nächsten Jahre.
Ihre
Jutta BlankauSenatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Vorwort
2
1. Umwelt, Wirtschaft und Soziales
miteinander verbinden
Nachhaltige Stadtentwicklung in einer Groß-stadt wie Hamburg bedeutet z. B., dass
wir allen Hamburgerinnen und Hamburgern den Zugang zu Parks, Grün- und Wasserfl ächen mög-lichst in naher Umgebung sichern, mehr Wohn-raum durch Verdichtung schaffen und gleich zeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Durch dichte Bebauung werden die natürlichen Res-sourcen geschont und Transportwege reduziert. Wir wollen Hamburg durch eine intakte Umwelt, attraktive und bezahlbare Wohnungen sowie sichere und qualifi zierte Arbeitsplätze grüner, gerechter und stärker machen.
2. Klare Ziele und Maßnahmen defi nieren
Ein solcher Ausgleich funktioniert am besten mit klaren, langfristigen Zielen, die bereits
heute Schritt für Schritt durch konkretes Handeln umgesetzt werden. Das ist z. B. der Fall, wenn neue Bäume gepfl anzt werden, wenn Natur-schutzgebiete nicht nur Flora und Fauna schützen, sondern auch Naturerfahrung ermöglichen, wenn die Flüsse lebendiger werden, wenn wir energie-effi zient bauen und der Lärmschutz verbessert wird. In Wilhelmsburg zeigen die Internationale Bauausstellung (IBA 2013) und die Internationa-le Gartenschau (igs 2013) die Wandlung eines Stadtteils in Richtung eines familiengerechten, ökologisch verträglichen, modernen und stadt-nahen Wohnens. Auch für den Klimaschutz errei-chen wir am meisten, wenn wir mit jedem ein-gesetzten Euro möglichst viel CO2 einsparen.
3. Kooperieren und Beteiligung
gewährleisten
Die Zukunftsaufgaben machen nicht an der Hamburger Landesgrenze halt. Insbesondere
in Energiefragen arbeiten wir eng mit den ande-ren norddeutschen Ländern und dem Bund zu-sammen. Den internationalen und europäischen Austausch mit anderen Städten und Regionen werden wir auch nach dem Jahr der Umwelt-hauptstadt weiterhin pfl egen und davon profi tieren. Nicht zuletzt angesichts knapper Haushaltsmittel wollen wir auch weiterhin Bundes- und EU-Mittel einwerben.
Die künftigen Aufgaben sind komplex und umfassend. Deshalb müssen wir die Lö-
sungen im Dialog zwischen Staat, Wirtschaft, Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen so-wie den Bürgerinnen und Bürgern entwickeln und umsetzen. Vernetzung und Austausch er-höhen die Transparenz und damit die Akzeptanz von Planungs- und Umsetzungsprozessen. Lang-fristig wollen wir integrierte Planungsansätze und behördenübergreifendes Verwaltungshan-deln stärken. Mitwirkung heißt für uns, Anreize zum Mitmachen, zum Selbermachen und zur Übernahme von Verantwortung zu geben. Diese Programmatik ist ein Schritt zu mehr Transparenz. Dialog und Austausch werden künftig zusätzlich zu den bereits gesetzlich vorgesehenen förmli-chen Beteiligungsverfahren auch im Rahmen der Stadtwerkstatt möglich sein.
Hamburg hat viele Gesichter. Die Hansestadt ist weltweit als Hafenstadt und Industrie-
metropole bekannt. Aber nicht zuletzt der Titel der Umwelthauptstadt Europas hat jetzt eine an-dere bedeutende Facette der Stadt unterstrichen: Hamburg ist mit Elbe, Alster und Bille eine grüne Metropole am Wasser. Hamburg ist eine Stadt, in der Innovationen im Umweltbereich bereits seit Jahrzehnten vorangebracht werden, die Weg-
weisendes für die Energiewende und den Klima-schutz tut und die Schritt für Schritt Hauptstadt der Windenergie wird. Doch auch wenn wir schon viel erreicht haben, liegen noch große Herausfor-derungen vor uns: Wie schaffen wir die Energie-wende und schützen das Klima? Wie erhalten und verbessern wir die Lebens qualität? Und: Wie gewährleisten wir intakte Natur, Artenvielfalt und ausreichend Grün in der Stadt?
haMBUrG BIs 2015: GrÜner, Gerechter, stÄrKer
leItlInIen Unseres hanDelns
3
Einleitung
1. Energiewende und Klimaschutz
voranbringen
Als Ballungsraum und Sitz energieintensiver Industrieunternehmen sieht sich Hamburg
beim schonenden Umgang mit Energie und Res-sourcen besonders in der Pfl icht. Das technolo-gische Wissen hierfür ist am Forschungs- und Technologiestandort Hamburg vorhanden und bietet die große Chance, den Energie- und Res-sourcenverbrauch erheblich zu reduzieren. Ham-burg steht in der Verantwortung, seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele auf Bundesebene, -40 % CO2 bis 2020 und -80 % bis 2050 im Ver-gleich zu 1990, zu leisten, bei der Treibhausgas-reduzierung voranzuschreiten und gleichzeitig den Schutz der Bürger vor den Folgen des Klimawan-dels zu gewährleisten. Diese Aufgaben geht der Senat an, indem er die Energiewende praktisch umsetzt, mit einem Masterplan Klimaschutz die strategischen Weichen für den Wandel stellt und damit Innovation und Umweltschutz voran bringt. Viele Menschen in Hamburg profi tieren vom Aus-bau der erneuerbaren Energien in Hamburg. Aktu-ell sind in Hamburg 14.500 Personen und in der Metropolregion Hamburg 24.700 Personen im Bereich Erneuer bare Energien beschäftigt (Stand April 2012). Energieversorgung ist Daseinsvor-sorge sowie Standort- und Wirtschaftsfaktor und deshalb ein zentrales Handlungsfeld des Senats.
2. Lebensqualität in der Stadt erhalten
und verbessern
Gute Umweltpolitik hat viele Aufgaben. Gemessen wird sie jedoch daran, ob sie die
Lebensqualität der Hamburgerinnen und Ham-burger bewahren, verbessern und nachhaltig sichern kann.
Saubere Luft, reduzierte Lärmbelastung, eine sichere Trinkwasserversorgung, eine gute
Gewässerqualität, von Altlasten befreite Flächen und saubere Stadtteile bilden für die Lebens-qualität in der Stadt die Grundlagen.
Die Recyclingoffensive wollen wir im Dialog mit den Hamburgerinnen und Hamburgern
und der Wohnungswirtschaft weiter erfolgreich vorantreiben.
3. Hamburg als grüne Stadt am Wasser
weiterentwickeln
Hamburg ist nicht nur eine ausgesprochen grü-ne Stadt – sie wächst auch grün. Der Senat
wird angesichts des Bevölkerungszuwachses den Wohnungsneubau kontinuierlich vorantreiben. Ein Kernziel des Senats ist es, in Hamburg die Rah-menbedingungen für den Neubau von 6.000 Woh-nungen jährlich zu schaffen und sicher zu stellen. Ein Drittel davon wird geförderter Wohnungsbau mit gebundenen Mietpreisen sein. Gerade weil wir den Wohnungsbau fördern, müssen wir gleich-zeitig für starke grüne Akzente in Landschaft und Stadtteil sorgen. Die Hamburgerinnen und Ham-burger schätzen ihr Stadtgrün und ihre Bäume. Der Erfolg der Mitmachaktion „Mein Baum – Meine Stadt. Ich mach´ mit!“ zeigt das. Deswegen wird sie auch fortgesetzt. Zudem werden wir mit der Qualitäts offensive Freiraum und dem Biotopver-bund mehr Grün- und Lebensqualität in der Stadt schaffen und stadtklimatische Funktionen künftig stärker bei der Stadtplanung berücksichtigen.
Hamburg ist bereits heute bundesweit Spitzen-reiter bei der Ausweisung von Naturschutz-
gebieten. Auch hier werden wir weiter machen. Denn Naturschutzgebiete sind die Grundlage un-serer heimischen Tier- und Pfl anzenwelt, sichern die Artenvielfalt und ermöglichen den Menschen in der Metropole Begegnungen und Erfahrungen mit der Natur. Außerdem sorgen wir für den Er-halt unserer typischen Kulturlandschaften. Diese Maßnahmen sind das Rückgrat eines erfolgrei-chen Umweltschutzes. Informationen zu den Umweltaktivitäten des Se-nats fi nden Sie unter: www.hamburg.de/umwelt
Unsere hanDlUnGsschWerPUnKte
4
WIr treIBen DIe DrInGenD nOtWenDIGe enerGIeWenDe aKtIv vOran UnD erreIchen DIe KlIMaschUtzzIele
1.
Langfristiges Ziel ist eine möglichst CO2-freie Wärmeversorgung für Hamburg in 2050. Dafür
entwickeln wir ein Wärmekonzept, das bedarfs-gerechte Quartierslösungen mit dezentralen und zentralen Versorgungselementen verfolgt und da-bei auch die Möglichkeiten berücksichtigt, die sich aus einer energetischen Gebäudesanierung sowie klimafreundlichen Versorgungspfaden ergeben.
Parallel dazu will Hamburg sein Fernwärmenetz bis 2025 auf 525.000 Wohneinheiten ausbauen.
Die Erzeugung der Fernwärme wird künftig mit weniger CO2-Emissionen erfolgen. Das Heizkraft-werk Wedel und die geplante Fernwärmetrasse vom Kraftwerk Moorburg nach Altona werden durch ein neu zu errichtendes Innovationskraft-werk in Wedel oder Stellingen (Gas- und Dampf-Kombikraftwerk mit Wärmespeicher) ersetzt werden. Das Innovationskraftwerk soll in den Jahren 2014 bis 2016 errichtet werden. In Tief-stack wird zudem in 2014 ein neuer Wärmespei-cher gebaut.
Ziel des Senats ist es, die Energieversorgung in Hamburg bis 2020 umweltverträglich und
damit klimafreundlich sowie wirtschaftlich zu gestalten. Zugleich wollen wir die Versorgungs-sicherheit für Verbraucher und Wirtschaft ge-währleisten. Um wieder einen strategischen Einfl uss auf die Energiepolitik zu gewinnen und damit die Versorgungssicherheit der Stadt zu stärken, hat der Senat bereits im November 2011 mit den Energieversorgungsunternehmen E.ON Hanse AG und Vattenfall Europe AG eine Ver-einbarung über die Hamburger Netze für Strom, Gas und Fernwärme getroffen. Die Stadt beteiligt sich mit einem Anteil von 25,1 Prozent an den je-weiligen Netzgesellschaften für Strom und Gas sowie an der Vattenfall Fernwärme inklusive der Wärmeerzeugungsanlagen – ausgenommen ist das veraltete Heizkraftwerk in Wedel. Gleichzei-tig haben Senat und Energieunternehmen zur Gestaltung der Energiewende konkrete Vorhaben bis 2020 vereinbart:
Die Energieversorgungsunternehmen ver-pfl ichten sich, rund 1,6 Milliarden Euro in klima-schonende und effi ziente Energieerzeugung und -nutzung zu investieren.
Hamburg baut seine Energiespeicherkapazi-täten deutlich aus.
Ein neues Gas- und Dampfkombikraftwerk mit Wärmespeicher soll das Heizkraftwerk Wedel und die sogenannte Moorburg-Trasse ersetzen.
Gemeinsam mit den Energieversorgern setzen wir für die Bewältigung der Energiewende auf praxistaugliche, technische Innovationen.
Der Senat wird begleitend ein innovatives Energie- und Wärmekonzept einführen, um-
setzen und bis 2020 weiterentwickeln. Durch die Gründung eines energiepolitischen Beirats wird die Öffentlichkeit stärker in die Umsetzung der Energiewende eingebunden. Außerdem sollen die Kooperation zwischen den Energie-, Ver- und Entsorgungsunternehmen intensiviert und weitere Synergien gehoben werden. Über den Projekt-fortschritt werden die Öffentlichkeit und die Bür-gerschaft regelmäßig unterrichtet.
Weitere Informationen zur Energie- und Klima-politik unter: www.hamburg.de/energiewende und www.klima.hamburg.de
5
1.1 cO2-arMe WÄrMeversOrGUnG
EnergiewendeundKlimaschutz
2015 Vorlage eines langfristig angelegten
Wärmeversorgungskonzepts
2012/2013 Entwicklung von fünf beispielhaften
Quartierskonzepten
Prognose zur Bedarfsentwicklung
Aufbau eines Datenbestands zur Wärme-versorgungsplanung
Prüfung, ob in Wilhelmsburg ein Modell-projekt Tiefengeothermie durchgeführt werden kann
Maßnahmen
6
Ziel ist es, Hamburg zu einem Standort mit einem der größten innerstädtischen Speicher-
potenziale Deutschlands zu entwickeln, um re-generativ erzeugten Strom in Zeiten geringerer Stromabnahme zu speichern.
Der Energieversorger E.ON wird in Koopera-tion mit der Stadt am Standort Reitbrook
eine „Power to Gas“-Forschungsanlage bau-en, in der regenerativ erzeugter Strom in Was-serstoff bzw. in synthetisches Gas (Methan) umgewandelt wird. Mit der Umwandlung von
Wind in Wasserstoff und dem Einspeisen in den Gas speicher bzw. in das Gasnetz testet Ham-
Der Senat hat sich das Ziel gesetzt, die Wind-energie-Leistung von 50 auf über 100 MW
zu erhöhen, um die eigenen Klimaschutzziele zu erreichen und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Von erneuerbarem, klimafreundlichem und dezentral erzeugtem Strom werden die Bür-ger und viele Unternehmen profi tieren. Um mehr Wind-Strom produzieren zu können, benötigen wir eine höhere Windenergie-Leistung durch mehr bzw. leistungsstärkere Windenergieanla-gen. Daher ist die Ausweisung neuer Eignungs-fl ächen für Windenergieanlagen notwendig. Diese Flächen sollen vorrangig an bereits be-stehenden Stand orten von Windenergieanlagen geschaffen werden. Geplant ist die Ausweisung von Eignungs fl ächen für das Repowering (Ersatz alter Anlagen durch neue mit höherem Wirkungs-grad) in Altengamme, Francop, Georgswerder, Neuen gamme und Ochsenwerder. Dafür betreibt die Stadt Hamburg ein förmliches Planverfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans, in dem mögliche Erweiterungen genau geprüft werden und in dem der Schutz von Mensch, Natur und Umwelt eine zentrale Rolle spielt. In Curslack soll es zudem einen neuen Windpark-Standort
geben. An zwei der dort geplanten Windenergie-anlagen will die Hochschule für Angewandte Wissenschaften direkt forschen und lehren. Solch ein „Wind labor“ wäre derzeit deutschland-weit einzigartig.
Parallel arbeiten Hamburg Port Authority (HPA), Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation
(BWVI) und Behörde für Stadtentwicklung und Um-welt (BSU) daran, die Windenergie auch im Hafen intensiver zu nutzen. Gemeinsam mit interessierten Unternehmen der Hafenwirtschaft werden mögli-che Standorte für Windenergieanlagen gesucht.
1.2 aUsBaU Der WInDKraFt
1.3 sPeIcherKaPazItÄten FÜr erneUerBare enerGIen
E.ON Hanse Wärme wird seine Nahwärme-versorgung bis 2025 kontinuierlich um insge-
samt 20 % auf 74.000 Haushalte ausbauen und dafür 42 Millionen Euro investieren. Ferner wird
das Unternehmen die Kapazität an Blockheizkraft-werken durch den Bau von 180 neuen Anlagen auf 17 Megawatt verdoppeln.
2012/2013 Abschluss des Verfahrens zur Änderung
des Flächennutzungsplans und des Land-schaftsprogramms
Ausweisung von Eignungsfl ächen für das Repowering in Ochsenwerder, Neuen-gamme, Altengamme, Georgswerder und Francop, neue Eignungsfl äche in Curslack
Maßnahmen
2012/2013 Umwandlung von Wind in Wasserstoff als
Verwertungsmöglichkeit für temporär erzeug te überschüssige Energie – Testergebnisse
Nutzung bereits vorhandener Anlagen als dezentrale Speicher – Prüfergebnis
Maßnahmen
7
Um die Energiewende voran zu treiben, ist die Kooperation der norddeutschen Länder un-
abdingbar. Aufgrund der Standortvorteile ist gera-de Norddeutschland die Region, in der die Erzeu-gung von Windenergie auf dem Land (Onshore) wie auf dem Wasser (Offshore) ihre großen Chancen hat und in der deshalb wesentlich über Erfolg oder Misserfolg der Energiewende ent-schieden wird. Aktuell sind in der Metropolregion Hamburg im Bereich der Erneuerbaren Energien 1.466 Unternehmen mit rund 24.700 Beschäftig-ten aktiv (Stand April 2012).
Die Windenergie Onshore / Offshore wird wei-ter ausgebaut. Die Windenergiebranche
ist für Norddeutschland industriepolitisch von größter Bedeutung. Hamburg hat die Chance durch die Ansiedlung großer Unternehmen der Windbranche zur Hauptstadt der Windenergie in Deutschland zu werden. Norddeutschland und Hamburg können hier eine Technologieführer-schaft am Weltmarkt übernehmen.
Insbesondere der zügige Ausbau der Übertra-gungs- und Verteilnetze ist entscheidend für das
Gelingen der Energiewende. Dabei wirken die nord-deutschen Bundesländer gegenüber der Bundes-
regierung darauf hin, dass der Bundesbedarfsplan und die offshore-Planung noch vor der Bundestags-wahl 2013 beschlossen und die Bundesfachpla-nung für Höchstspannungsleitungen Nord / Süd bis 2014 abgeschlossen werden. Planfeststel-lungsverfahren für den Netzausbau müssen spä-testens Anfang 2015, die Bauphase ab Ende 2016 beginnen. Auf die Fertigstellung der für die Ver-sorgungssicherheit Hamburgs wichtigen Stromlei-tung Krümmel /Görries und deren Inbetriebnahme zur Heizperiode 2012 / 2013 wirkt der Senat hin.
burg eine neue Verwertungs- und Speichermög-lichkeit für Windenergie. Durch das Einspeisen von Methan kann Erdgas als fossiler Brennstoff zumindest teilweise durch einen regenerativen Energieträger ersetzt werden.
Selbstverständlich werden wir aber auch die bereits vorhandene Energieinfrastruktur nut-
zen und optimieren. Der Senat prüft zudem ge-meinsam mit Vattenfall, ob bereits vorhandene Anlagen, z. B. Kälte- und Pumpanlagen oder Bat-terieladestationen für Elektromobilität als dezen-trale Speicher geeignet sind.
1.4 haMBUrGenerGIe
1.5 KOOPeratIOn Der nOrDDeUtschen lÄnDer
Wir werden HamburgEnergie als stadteige-nen Versorger weiterentwickeln und so
die Produktion erneuerbarer Energien fördern und den Verbraucherinnen und Verbrauchern ein Angebot machen, auf diesem Wege auch kurzfristig auf erneuerbare konkurrenzfähige Energien (Strom und Wärme) umzusteigen. Ziel
ist es, die Anzahl der Grünstromkunden weiterhin zu steigern. Die Produktionskapazitäten werden prioritär in Hamburg und auch in der Metropol-region ausgeweitet. Bei der Wärmeversorgung soll HamburgEnergie künftig weiterhin auf dem Gebiet von innovativen Premium-Projekten tätig sein.
EnergiewendeundKlimaschutz
bis 2015 Kooperation der norddeutschen Länder
zur Überwindung des Investitionsstaus im Offshore-Bereich
2012 Aufnahme eines Energiedialogs Hamburg /
Schleswig-Holstein zur Abstimmung der Energiekonzepte unter Einbeziehung der Partner, insbesondere der Energie-versorgungsunternehmen und Übertragungs-netzbetreiber
Maßnahmen
8
Mit dem Masterplan Klimaschutz richtet der Senat seine Klimaschutzpolitik stärker auf
Maßnahmen mit hoher CO2 -Minderungswirkung aus. Hamburg will auch künftig zur Erreichung der deutschlandweiten CO2-Reduktionsziele beitragen: Minus 40 % bis 2020 und minus 80 % bis 2050 gegenüber 1990. Der Masterplan wird strategi-sche Weichenstellungen für den Zeit horizont 2050 sowie einen Maßnahmenkatalog für den Zeitraum bis 2020 enthalten. Maßnahmenschwerpunkte werden in folgenden Sektoren liegen:
Energie / Energieversorgung, z. B. Umsetzung der energiepolitischen Vereinbarung und Er-höhung des Anteils Erneuerbarer Energien bei Nah- und Fernwärme,
Industrie und Gewerbe, z. B. mit der Fortset-zung und Fortentwicklung des Programms Unternehmen für Ressourcenschutz und der Selbstverpfl ichtung der Industrie zu mehr Energieeffi zienz,
Gebäude, z. B. durch die Fortführung der För-derung durch die Hamburgische Wohnungs-baukreditanstalt (WK) bei energetischer Mo-dernisierung von Bestandswohnungen und Neubauten,
Verkehr und Transport, z. B. durch Instand-setzung und Optimierung von Verkehrsinfra-struktur, Bau der elektrischen S-Bahn Rich-tung Bad Oldesloe, Weiterbau der U4 über die Hafencity hinaus, Anschaffung von aus-schließlich emissionsfreien Bussen ab 2020, Schaffung zusätzlicher Park & Ride Parklätze sowie Instandsetzung und Verbesserung des Radwegenetzes,
Konsum und Entsorgung, z. B. Fortsetzung der Recycling-Offensive.
Mit dem Masterplan Klimaschutz wird das bisherige Klimaschutzkonzept 2007 – 2012
weiter entwickelt und fortgeführt. Die konkreten Maßnahmen und Projekte des Klimaschutzkon-zepts haben bereits dazu beigetragen, die CO2-Emissionen in Hamburg kontinuierlich zu redu-zieren. Der Masterplan wird die Ergebnisse der Programm- und Projektauswertung des Klima-
Mit der schrittweisen Umstellung der Erzeu-gungsstrukturen auf emissionsarme Brenn-
stoffe, der verstärkten Einspeisung erneuerbarer Energien in das Wärmenetz, der stärkeren Nut-zung industrieller Abwärme sowie der Inbetrieb-nahme neuer hocheffi zienter Erzeugungsanlagen werden die CO2-Emissionen in den nächsten Jah-ren erheblich gesenkt.
So werden bei der Fernwärmeproduktion von Vattenfall bis 2020 im Vergleich zu 2011
rd. 27 % CO2 eingespart, bei der E.ON Hanse- Gruppe in den betrieblichen Prozessen bis 2015 rund 15 % CO2 gegenüber 2008.
1.6 KlIMaschUtz DUrch UMBaU Der enerGIeversOrGUnG
1.7 MasterPlan KlIMaschUtz
2013 Gesamtevaluation des Klimaschutz-
konzepts auf der Basis der Ergebnisse der Einzelprojekte
bis 2015 Umsetzung der Maßnahmen aus dem
Masterplan Klimaschutz, Entwicklung eines Monitorings
2012 Abschluss der Programm- und Projekt-
evaluation des Klimaschutzkonzepts
Fertigstellung des Masterplans: ›› Erörterung des Masterplans Klimaschutz
mit Kammern und Verbänden ›› Erarbeitung eines Konzepts für die
Beteiligung von Vertretern aus Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft und von Bürgern
Maßnahmen
Moderne Regenwasserbewirtschaftung, Trabrennbahn Farmsen
9
Die Auswirkungen des Klimawandels in Ham-burg betreffen alle Felder staatlicher Da-
seinsvorsorge. Aufgrund des steigenden Meeres-spiegels, zunehmender Sturmfl utaktivitäten, größeren Niederschlagsmengen und höheren Wasserständen der Elbe müssen die Deiche künftig größeren Belastungen standhalten. Die sommerlichen Starkregen werden an Stärke, In-tensität und Häufi gkeit zunehmen. Da die Stadt weiterhin wächst, werden die Abfl üsse durch die weitere Versiegelung ebenfalls zunehmen.
Wir entwickeln derzeit eine Hamburger Strategie zur Anpassung an den Klima-
wandel. In einem Aktionsplan, der alle zwei Jahre fort geschrieben wird, werden wir konkrete Maßnahmen festlegen. Die Schwerpunktaktivi-täten liegen im Bereich Hochwasserschutz und Regenwassermanagement. Grundlage hierfür werden das laufende (bis 2015) und das künftige Hochwasserschutzprogramm sein ebenso wie die Ergebnisse von Forschungsprojekten wie KLIMZUG-Nord oder das Projekt Regeninfra-strukturanpassung (RISA). Ein weiteres zentrales Handlungsfeld ist die Stadtplanung mit baulichen und gebäude bezogenen Maßnahmen. Durch das Schaffen oder Bewahren von Freifl ächen können z. B. dicht bewohnte Stadtteile belüftet werden.
1.8 KlIMaanPassUnG
EnergiewendeundKlimaschutz
schutzkonzepts aufgreifen, Anpassungsstrate-gien an den Klimawandel integrieren und auch
Aspekte der Stadtentwicklung stärker unter dem Blickwinkel der CO2-Einsparung betrachten.
bis 2015 Fertigstellung des laufenden Bauprogramms
Hochwasserschutz
Erstellung von Risikomanagementplänen
Umsetzung der Europäischen Hochwasser-risikomanagementrichtlinie (HWRM-RL)
2012 Vorlage eines Aktionsplans zur Klima-
anpassung
Umsetzung des Hochwasserschutz-programms 2010 bis 2015›› Fortsetzung des Baus der Hochwasser-
schutzwände Billhafen (2010 – 2013) und Binnenhafen (2011 – 2014)
›› Bau Hochwasserschutzwand Niederhafen (2012 – 2015)
›› Fortsetzung des Neubaus Ernst-August-Schleuse
›› Umbau Harburger Hafenschleuse (Bau 2012 – 2014)
›› Umbau Baumwallsperrwerk (2012 – 2013) ›› Anfertigung von Gefahren- und Risiko-
karten für die hochwassergefährdeten Bereiche
Entscheidung über ein neues Bauprogramm Hochwasserschutz (2015–2030)
Maßnahmen
Ökoprofi t-Workshop zum Thema „Abfall“ in einer Müllverbrennungsanlage
10
Eine Überprüfung und gegebenenfalls eine Anpassung der Hochwasserschutzanlagen ist
eine ständige Aufgabe der staatlichen Daseinsvor-sorge. Das laufende Bauprogramm 2010 – 2015 wird fertig gestellt, für 2015 – 2030 wird ein Anschlusspro-gramm ent wickelt.
Mit dem Projekt RISA werden wir die Weichen für eine zukunftsfähige, an die infrastruktu-
rellen Erfordernisse der Großstadt Hamburg an-gepasste Regenwasserbewirtschaftung stellen. Wir wissen, dass die bisher aufwändig erreichten Erfolge im Gewässerschutz gefährdet werden, wenn nicht rechtzeitig richtige Weichenstellun-gen erfolgen und Maßnahmen ergriffen werden. In diesem Zusammenhang wird auch erwartet, dass durch die Einführung der gesplitteten Ab-wassergebühr ein Beitrag zur Verringerung der Flächenversie gelung geleistet wird. Ziel ist es, eine zukunftsfähige Regenwasserbewirtschaftung in Hamburg zu etablieren, die in einem „Strukturplan Regenwasser“ festgeschrieben wird. Wir werden
künftig dafür sorgen, dass das Regenwasser dort aufgenommen wird, wo es anfällt, und – soweit möglich – an Ort und Stelle durch geeignete Anla-gen wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zuge-führt wird. In dem Strukturplan werden konkrete Handlungsempfehlungen und Umsetzungsbeispie-le dargestellt sowie Vorgaben für die Verwaltung festgeschrieben. Er wird deshalb in den kommen-den Jahren Leitlinie für das Handeln von Verwal-tung, Fachleuten und Grundstückseigentümern für ein neues Regenwassermanagement in Hamburg sein.
Mehr Informationen zum Projekt Regeninfrastruk-tur unter: www.risa-hamburg.de
Die UmweltPartnerschaft Hamburg – ein Pro-gramm mit Informations-, Beratungs- und
Förderangeboten für Hamburger Unternehmen, das nachhaltiges und ressourceneffi zientes Wirt-schaften in Unternehmen initiiert – ist seit Jahren ein großer Erfolg. Wir werden sie in Kooperation mit der Handels- und Handwerkskammer, dem Industrieverband und dem Unternehmensver-band Hafen Hamburg fortschreiben. Gerade das Teilprogramm „Unternehmen für Ressourcen-
schutz“, das den Einsatz Energie und Ressourcen schonender Techniken in Unternehmen fördert, ist sehr erfolgreich. Das Programm fördert die Energieeffi zienz in den Betrieben, hilft damit das Klima und die Umwelt zu entlasten, reduziert die betrieblichen Energiekosten und stärkt die Wett-bewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Hamburg. Ende 2011 ist es vom Bundesumwelt-ministerium und der Servicestelle Kommunaler Klimaschutz mit einem Preis für „Innovative und
1.9 nachhaltIGes UnD ressOUrceneFFIzIentes WIrtschaFten
2012 Erstellung des Strukturplans
„Regenwasser 2030“
Maßnahmen
11
Ein neuer Schwerpunkt wird die Kooperation zwischen Wirtschaft, Energieunternehmen
und der BSU sein, um die Konsequenzen der Energiewende in Hamburg umsetzbar zu ma-chen. Konkret wollen wir ein Konzept für die Ge-staltung einer wirtschaftlichen und umweltver-träglichen Energieversorgung (Smart Hamburg) mit folgenden Zielsetzungen entwickeln:
Energieverbrauch bei Industrie, Gewerbe und Wohnungswirtschaft senken durch techni-sche Beratung und fachliche Unterstützung der Betriebe zur Steigerung der Energieeffi zi-enz in Prozessen und Anlagen, Initiierung von Projekten, Vermittlung von Fördermitteln des Bundes und der EU,
„smarte“ Energiesysteme, die in der Lage sind, die aufgrund der erneuerbaren Energien stark schwankenden Energiemengen aufzu-nehmen und zu transportieren, weiterent-wickeln durch: Initiierung von Projekten zum Aufbau neuer technischer Infrastrukturen und zur Entwicklung neuer Technologien unter Beteiligung von Unternehmen, Wissenschaft und Netzbetreibern (virtuelle Kraftwerke), Steuerung von Kundenanlagen (Demand Con-trol), Aufbau dezentraler KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung) mit Regelpotenzial, dezen-trale Wärmenetze, Speichersysteme.
Die Einbindung der Hamburger Wirtschaft in die Energiewende wird durch die Organi sa-
tion und Koordination von Maßnahmen sowie die Einbindung verschiedener Akteure – Energiever-sorger, Netzbetreiber, Unternehmen, Verbände, Planer und Wissenschaft – unterstützt werden. Dabei werden vorhandene Infrastrukturen wie die UmweltPartnerschaft und Programm-Netz-werke genutzt. Die Rahmenbedingungen der Energiewende sollen mit den Unternehmen kom-muniziert werden. Die BSU nimmt an Gremien und Plattformen der Bundesregierung zur Ener-giewende teil und wirkt fachlich-technisch an Gesetzgebungsverfahren mit.
vorbildliche Strategien zur Umsetzung des kom-munalen Klimaschutzes“ ausgezeichnet worden.
Im Rahmen der Teilprogramme „Ökoprofi t“ und „Qualitätsverbund Umwelt bewusster Betrie-
be“ (QuB) werden vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung von Umwelt-managementsystemen beraten und geschult.
Mehr Informationen fi nden Sie unter: www.klima.hamburg.de/umweltpartnerschaft
1.10 haMBUrG aUF DeM WeG zUr sMart cItY
EnergiewendeundKlimaschutz
bis 2015 Entwicklung eines Konzepts für die
Gestaltung einer wirtschaftlichen und umwelt verträglichen Energieversorgung
Maßnahmen
2012 Umweltwirtschaftsgipfel zur Energiewende
2013 Unterzeichnung der Umweltpartnerschaft
2013 – 2018
Maßnahmen
12
WIr erhalten UnD verBessern DIe leBens-QUalItÄt In Der staDt
2.
13
LebensqualitätinderStadt
Bis 2030 wollen wir die Anzahl der von be-sonders hohen Lärmpegeln und von gesund-
heitsschädlichem Lärm belasteten Bürgern deut-lich senken. In einem Lärmaktionsplan schlagen wir Maßnahmen vor, die geeignet sind, die Lärm-belastung durch Straßen-, Schienen- und Luft-verkehr spürbar zu verringern, die Menschen vor gesundheitsschädlichem Lärm zu schützen und ruhige Gebiete zu erhalten.
Als geeignete Maßnahmen zur Senkung von Straßenlärm wird der Lärmaktionsplan z. B. lärm-
optimierte Beläge, Geschwindigkeitsreduzierun-gen, die Bündelung und Lenkung des Schwerkraft-
verkehrs, die Umgestaltung von Straßen räumen im Sinne einer Vergrößerung des Abstandes zwischen Lärmquelle und Bebauung sowie den Ausbau von Rad-, Fuß- und Busverkehrswegen beinhalten. Langfristig wird auch die Entwicklung der Elektro-mobilität zu einer Verbesserung der Lärmsituation beitragen. Im Schienenverkehr wird die Belas-tung durch Maßnahmen an Gleisen und Gleisbett, schwingungsdämpfende Gleise, Lärmschutzwän-de oder -wälle sowie die Entdröhnung von Stahl-brücken reduziert. Dazu fi nden bereits Gespräche mit der Deutschen Bahn statt, um Schritt für Schritt die Lärmbelastung für Anwohner zu reduzieren. Im Flugverkehr sind weitergehende Nachtfl ugbe-
Wir wollen bis 2020 im gesamten Stadtge-biet eine gute Luftqualität erreichen. Der
seit 2010 für den Luftschadstoff Stickstoffdioxid einzuhaltende Grenzwert wird in Hamburg an den Verkehrsmessstationen entlang stark befahrener Straßen mit dichter, hoher Randbebauung seit Jahren deutlich verfehlt. Im Jahr 2011 kam es dar-über hinaus zu Überschreitungen des Tagesmittel-Grenzwertes für Feinstaub. Wir schreiben deshalb den Luftreinhalteplan aus dem Jahr 2004 fort. Die Luftreinhaltung stellt nicht nur für Hamburg als großer Industrie- und Hafen standort, sondern auch für viele andere Städte in Deutschland und Europa eine Herausforderung dar. Dieser wird verhältnismäßige und auf die Verursacher (z. B. Kraftfahrzeugverkehr, Schiffe, Industrie) bezogene Maßnahmen enthalten, um die Belastung durch Feinstaub und Stickstoff dioxid zu mindern. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen zur Reduzierung straßenverkehrsbedingter Emissionen wie die Aufstellung eines Verkehrsmanagementplans, die Umsetzung des Bus beschleunigungsprogramms, Verbesserung und Aus bau von ÖPNV und Rad-verkehr, die Flotten erneuerung durch Steigerung des Anteils emissionsarmer / -freier Fahrzeuge sowie die Parkraumbewirtschaftung. Ein weiterer Schwerpunkt sind Maßnahmen zur Reduzierung innerstädtischer Hintergrundbelastung, beispiels-weise Energie effi zienz- und Wärmedämmungs-
maßnahmen und Maßnahmen zur Verringerung von Schiffsemissionen. Der Senat prüft derzeit für die Kreuzfahrtterminals Altona und HafenCity den Einsatz von Landstromanlagen. Es liegen verschie-dene An lagenplanungen vor, die nach Gesichts-punkten der zeitlichen Umsetzbarkeit, Wirtschaft-lichkeit und Ökobilanz geprüft werden.
Mit den Kammern vereinbaren wir eine Luft-gütepartnerschaft, in der sich diese auf
freiwillige Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in Hamburg verpfl ichten, z. B. Be-schleunigung der Flottenerneuerung, Optimie-rung des Fuhrparkmanagements und Information der Belegschaft zu umweltverträglichen Verkehrs-mitteln. Die Luftgütepartnerschaft hat das Ziel, umweltfreundliche Mobilität in die Philosophien ihrer Mitgliedsunternehmen zu integrieren.
Weitere Informationen zur Energie- und Klima-politik unter: www.hamburg.de/luftreinhaltung
2.1 lUFtreInhaltUnG
2.2 lÄrMschUtz
2012 Vorlage der Fortschreibung des
Luftreinhalteplans
Abschluss einer Luftgütepartnerschaft
Maßnahmen
14
schränkungen, sehr restriktive Ausnahmeregelun-gen sowie die Optimierung von Flugrouten und weitergehende Minderung des Bodenlärms durch Triebwerksprobeläufe in der Lärmschutzhalle sowie Lärmreduzierung durch optimierte Organisation und innovative Technik eingeführt worden. Darüber hinaus soll durch einen ausreichenden Siedlungs-beschränkungsbereich verhindert werden, dass schutzwürdige Nutzungen in hoch fl uglärmbelaste-te Gebiete geplant werden.
Der Lärmaktionsplan Hamburg wird für jeden Bezirk zwei bis drei konkrete Gebiete oder
Streckenabschnitte mit möglichen Lärmminde-rungsmaßnahmen vorschlagen. Die Gebiete wur-den gemeinsam mit den Bezirken nach der Maß-gabe festgelegt, an welchen Stellen die höchsten Lärmpegel und gleichzeitig die meisten Betroffe-nen ermittelt wurden. Die im Rahmen der Öffent-lichkeitsbeteiligung aufgenommenen Hinweise
aus der Bevölkerung werden in einer Prioritäten-liste nach der Relevanz des Lärmproblems sowie des Minderungspotenzials dargestellt.
Weitere Informationen zum Thema Lärm unter: www.hamburg.de/laerm
2.3 UMWeltschUtz In InDUstrIe UnD GeWerBe
2.4 trInKWasserversOrGUnG UnD GeWÄsser
Hamburg ist ein erfolgreicher Standort für zahl-reiche Industrie- und Gewerbebetriebe und
will diesen fortentwickeln. Gleichzeitig ist es unser Ziel, ein hohes Umweltschutzniveau sicherzustel-len, weiterzuentwickeln und Bevölkerung und Um-welt vor schädlichen Umwelteinwirkungen aus be-trieblichen Tätigkeiten in Luft, Wasser und Boden zu schützen bzw. diese auf ein zumutbares Maß zu begrenzen. Größere umweltrelevante Produk-tionsstätten sind beispielsweise die Kupferhütte (Aurubis), das Stahlwerk (ArcelorMittal), die Alu-miniumwerke (Trimet, Hydro Aluminium), Unter-nehmen der Chemie- und Mineralölindustrie (u. a. Shell, Holborn, Beiersdorf, ADM), Heizkraftwerke (Vattenfall) und Abfallverbrennungs anlagen (u. a. AVG, VERA, MVR). Durch Normsetzung und einen wirkungsvollen medienübergreifenden Vollzug der
Umweltgesetze (Immissionsschutz-, Abwasser-, Wasser-, Abfall- und Gentechnikrecht) in Indus trie- und Gewerbeanlagen gewährleisten wir den ord-nungsgemäßen anlagen- und betriebsbezogenen Umweltschutz.
Maßgeblich mit der Stadtreinigung Hamburg (SRH) sichern wir die umweltverträgliche
Entsorgung von Abfällen aus Betrieben und hel-fen damit, den Industrie- und Technologiestand-ort Hamburg zu erhalten und weiterzuentwickeln. Wir beraten die Betriebe, wie sie ihren Verpfl ich-tungen im Umweltschutz am besten gerecht werden können.
Weitere Informationen zu Umweltschutz im Betrieb unter: www.hamburg.de/betriebe-umwelt
Sauberes Trinkwasser ist als Lebensmittel Nr. 1 lebensnotwendig und existenziell. Die
Stadt und HAMBURG WASSER gewährleisten auch künftig eine kostengünstige Trinkwasser-
versorgung aus weitgehend naturbelassenem Grundwasser mit hoher Qualität. Eine lang-fristig gesicherte Bereitstellung von Trinkwas-ser setzt eine regelmäßige Überprüfung der
2013 Fertigstellung des Lärmaktionsplans
Meldung des Lärmaktionsplans bei der Europäischen Kommission
2012 Vorstellung des Lärmaktionsplans in einem
öffentlichen Lärmforum
Maßnahmen
An der Wandse
15
LebensqualitätinderStadt
Trinkwasserversorgungs situation einschließlich der verfügbaren Grundwassermenge und ihrer Gefährdung voraus. Zurzeit aktualisieren wir die notwendigen Bewertungsgrundlagen und be-nennen erforderliche Maßnahmen für eine zu-kunftsorientierte Hamburger Wasserversorgung. Ein wichtiger Bestandteil der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung ist die Ausweisung von Wasserschutzgebieten. Wir bereiten die Fest-setzung eines sechsten Wasserschutz gebietes vor, das die Wasserversorgung im Raum Eidel-stedt-Stellingen sichern wird. Da Hamburg bei der Versorgung seiner Bevölkerung mit Trinkwasser auch auf die Grundwasserressourcen des Umlan-des angewiesen ist, streben wir bis 2015 mit Nie-dersachsen eine rechtssichere Versorgungsmög-lichkeit mit Grundwasser aus der Nordheide an.
Wir wollen die Hamburger Gewässer, die den Menschen u. a. als Erholungsraum und Na-
turerlebnis dienen, als Lebensräume erhalten und entwickeln und ihre Wasserqualität verbessern. Gemäß der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sollen die Gewässer grundsätzlich bis 2015, spä-testens aber bis 2027 wieder einen Zustand errei-chen, der sich durch stabile, für das Gewässer ty-pische Lebensgemeinschaften auszeichnet. Dafür notwendige Maßnahmen sind: die Wiederherstel-lung der Durchgängigkeit für Fische und andere aquatische Lebewesen, die Gewährleistung der Mindestwasserführung und einer hinreichenden Eigendynamik, die Vermeidung von hydraulischem Stress, die Schaffung und der Erhalt von standort-typischen Gewässerstrukturen, die angepasste bzw. reduzierte Gewässerunterhaltung sowie die Reduzierung von Nähr- und Schadstoffeinträgen sowie von Sauerstoffdefi ziten. Das Grundwasser soll durch fl ächendeckenden Grundwasserschutz
und durch besondere Aufl agen in den Wasser-schutzgebieten als natürliche Ressource für die Trinkwasserversorgung erhalten bleiben. Dass sich Anstrengungen im Gewässerschutz lohnen, zeigt die erreichte Wasser qualität der Elbe. Sie ist so gut, dass es wieder möglich wäre, hierin zu baden. Es wird geprüft, ob Strömungs- und Infra-strukturbedingungen die Einrichtung einer Elbe-Badestelle zulassen.
Weitere Informationen zum Thema Wasser unter: www.hamburg.de/wasser
2013 Festsetzung des Wasserschutzgebietes
Eidelstedt-Stellingen
bis 2015 Vereinbarung mit Niedersachsen über
Trinkwasserversorgung aus der Nordheide
„Gutes ökologisches Potenzial“ für 5 von 32 Gewässern
„Guter chemischer Zustand“ für 12 von 32 Gewässern
Bau eines Fischpasses am Rathaus zur Überwindung des Höhenunterschiedes der Alster
Prüfung der Einrichtung einer Elbe-Badestelle
2012 Erstellung eines Statusberichts zur
T rinkwasserversorgung
Maßnahmen
Ehemaliges Gaswerk Bahrenfeld, Sanierung der unterirdischen
Teer- und Ammoniakgruben
Ehemaliges Gaswerk Bahrenfeld, hier die frühere Kohlenhalle Nord; heute Hotel Gastwerk
16
Hamburg wächst, jedoch stehen Flächen in einem Stadtstaat wie Hamburg nicht unbe-
grenzt zur Verfügung. Wir verfolgen deshalb den Ansatz, möglichst sparsam mit Flächen umzu-gehen und bereiten Flächen durch die Beseiti-gung von Altlasten, sogenanntes Flächenrecyc-ling, auf neue Nutzungen vor. Beispielsweise wandeln wir auf diese Weise geeignete alte Ge-werbefl ächen in Wohnbaufl ächen um.
Ein besonderes Altlastenprojekt ist die Sa-nierung der früheren Mülldeponie Georgs-
werder. Im Rahmen der Internationalen Bauaus-stellung IBA Hamburg und der internationalen gartenschau (igs 2013) wird der Energieberg Georgswerder erstmalig für die Öffentlichkeit zugänglich sein und den Hamburgerinnen und Hamburgern einen ganz neuen Blick auf ihre Stadt ermöglichen.
2.5 FlÄchenrecYclInG
bis 2015 Ermöglichung höherwertiger Nutzung auf
bestimmten Flächen:›› ehem. Gaswerk Große Elbstraße, ›› ehem. Zinnwerke Wilhelmsburg, ›› Umfeld Innerer Veringkanal,
›› Umwandlung geeigneter Einzelfl ächen (Gewerbe, ggf. ehem. Deponien) in Wohnbaufl ächen
Abwehr von Gefahren ›› Fortsetzung der Gefahrenabwehr
auf den sog. Haltermann-Flächen
2012 Ermöglichung höherwertiger Nutzung auf
bestimmten Flächen:›› Schaffung einer Landfl äche im Äußeren
Veringkanal ›› Bauphase Energieberg Georgswerder
für die Öffnung ab 2013
Abwehr von Gefahren›› Sanierung des Geländes des Kleingarten-
vereins 723 ›› Beginn der Sanierungsmaßnahme
in der Jarrestraße
Maßnahmen
17
Der Senat will die Sauberkeit in den Quartieren verbessern und hat dafür im August 2011 mit
dem Pilotprojekt in Kirchdorf Süd begonnen: Hier hat die Stadtreinigung durch verbesserte Koordi-nation der zuständigen Akteure und zusätzliche Reinigungsleistungen die Sauberkeit im Quartier erheblich verbessert. Außerdem erarbeiten BSU, Bezirksämter und weitere Akteure gemeinsam weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Sau-berkeit, z. B. im Umfeld von Haltestellen und beim Grün im Straßenraum.
Weitere Informationen zum Thema Sauberkeit in der Stadt unter: www.hamburg.de/stadtpfl ege.
LebensqualitätinderStadt
Bis 2030 sollen die Recyclingquoten im Bereich der Siedlungsabfälle (Altpapier, Altglas, Metalle,
Kunststoffe, Bio- und Grünabfälle) auf 65 % erhöht sowie im Bereich Bauabfälle auf gutem Niveau weit über den rechtlich gebotenen 70 % gehalten wer-den. Denn eine sorgfältige Mülltrennung schützt Res-sourcen und das Klima und wird letztendlich durch geringere Müllgebühren belohnt. Im Bereich der Wohnungswirtschaft besteht noch Nachholbedarf bei der Mülltrennung gegenüber der Einzelhausbe-bauung. Daher haben wir gemeinsam mit der Woh-nungswirtschaft und der Hamburger Stadtreinigung
eine Vereinbarung mit konkreten Zielvorgaben zur Verbesserung der Getrenntsammlung beschlossen.
Weitere Informationen zum Thema Abfall und Entsorgung unter: www.hamburg.de/abfall
2.6 saUBerKeIt In Der staDt
2.7 recYclInG
bis 2015 Schwerpunktthemen: Haltestellenumfelder,
Grün im Straßenraum
Ausbau der Quartiers reinigung nach dem Vorbild „Kirchdorf Süd“ auf insgesamt drei Quartiere
2012/2013 Aufgrund des sehr erfolgreichen Verlaufs des
Pilotprojekts wird die Quartiers reinigung Kirchdorf Süd in 2012 fortgeführt
Umsetzung des Konzepts zur Verbesserung der Sauberkeitssituation mit beteiligten Akteuren (BA, ÖPNV, HPA, SRH etc.)
Maßnahmen
2013 Umsetzung der Vereinbarung
Maßnahmen
18
WIr entWIcKeln haMBUrG als GrÜne staDt aM Wasser aKtIv WeIter
3.
Flächen des künftigen LSG Wilhelmsburger Elbinsel,
Stand Mai 2012
19
GrüneStadtamWasser
Der Anteil der Hamburger Landesfl äche an Naturschutzgebieten (NSG) soll bis 2030
von derzeit mehr als 8,5 % auf 10 % erhöht werden. Ziel bis 2015 ist es, die Fläche auf mehr als 7.000 ha (9 %) zu erweitern. Hamburg liegt schon jetzt bei der Ausweisung von Naturschutz-gebieten bundesweit vorn und hält auch weiter-hin an der Ausweisung von Schutzgebieten als wichtigstem Instrument einer wirksamen Natur-schutzpolitik fest. Auch als wachsende und dy-namische Stadt will Hamburg Grünräume für die Zukunft sichern sowie naturräumliche Qualität er-halten und weiter entwickeln. In 2011 sind bereits das Naturschutzgebiet „Die Reit“ und das Natur-schutzgebiet „Rodenbeker Quellental“ erwei tert worden. Ein besonderer Erfolg für den Hambur-ger Naturschutz war im Sommer 2011 die Ernen-nung des Nationalparks Hamburgisches Watten-meer zum Weltnaturerbe durch die UNESCO. Für 2012 – 2015 sind sechs neue bzw. erweiterte Naturschutzgebiete geplant:
Bis 2015 sollen in den Feldmarken, den Vier- und Marschlanden und der Süderelbmarsch
naturnahe Flächen und historisch bedeutsame Landschaftselemente durch die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen gefördert werden. In 2012 soll der Wilhelmsburger Osten als eine typische Kulturlandschaft Hamburgs durch die Qualifi ka-tion als Landschaftsschutzgebiet vor einer wei-teren schleichenden Umwandlung geschützt werden. Der Reichtum Hamburgs an alten Kultur-landschaften, die Nahrungsmittel, Lebensräume für Tiere und Pfl anzen, Ökosystemdienstleistun-gen und Erholungsräume bereitstellen, soll auch künftig erhalten werden.
3.1 natUr- UnD artenschUtz
Weitere Informationen zum Natur- und Arten-schutz unter www.hamburg.de/naturschutz
bis 2015 Erweiterung NSG Wohldorfer Wald
(+148 ha)
NSG Neuland (214 ha)
NSG Allermöhe (120 ha)
NSG Billebogen (+75 ha)
NSG Eppendorfer Moor (+11 ha)
2012 NSG Holzhafen (85 ha)
Maßnahmen bis 2015 Ausgleichsfl ächenkonzeption als Teil des
Landschaftsprogramms aufnehmen
Qualifi zierung der Landschaftsachsen in den Bereichen der Kulturlandschaften
2012 Ausweisung des Landschaftschutzgebietes
Wilhelmsburger Elbinsel – Senatsbeschluss
Maßnahmen
Biotopverbund Hamburg (Entwurf, Stand Mai 2012)
20
Bis 2015 werden wir in dem Ballungsraum Hamburg mit ausgeprägter Industrie-, Ge-
werbe- und Wohnnutzung die Natur stärken und wertvolle Biotope Hamburgs und der Nachbarlän-der miteinander verbinden. Damit werden lang-fristig wirkende Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft, die die Folge von Verinselung und Verkleinerung natürlicher Lebensräume sind, verhindert. Es werden eine hohe Biodiversität erreicht und Möglichkeiten für stadtklimatische Ausgleichsfunktionen geschaffen. Die Flächen werden ermittelt, in Karten dargestellt und so gesichert, dass sie ihre Vernetzungsfunktion er-füllen können. Der Zustand gefährdeter Tier- und Pfl anzenarten soll durch die Aufstellung eines Fachkonzeptes für den Arten- und Biotopschutz verbessert werden.
Weitere Informationen zum Biotopschutz unter: www.hamburg.de/arten-und-biotopschutz/
Mit dem „Integrierten Bewirtschaftungsplan für das Elbeästuar“ (IBP) wollen Hamburg,
Niedersachen und Schleswig-Holstein gemein-sam mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und der Hamburg Port Authority die wertvollen Lebensräume und Arten in den Natura 2000-Gebieten an der gesamten Tide-elbe erhalten und entwickeln. Um nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum, die Freihaltung der Zufahrt zum Hamburger Hafen oder Sicherheits-notwendigkeiten mit den naturschutzfach lichen Erhaltungszielen für das Gebiet in Einklang zu bringen, schlägt der IBP allein für das Hambur-ger Staatsgebiet 49 konkrete Maßnahmen vor. Zwei wesentliche Bausteine des Maßnahmen-plans für Hamburg sind die Schaffung eines Netzwerks für den Schierlings-Wasserfenchel und die Maßnahmen zur Schaffung von Voraus-
3.3 leBensrÄUMe FÜr tIere UnD PFlanzen an Der tIDeelBe
3.2 BIOtOPverBUnD
bis 2015 Verlagerung von 3 Sportboothäfen aus dem
Naturschutzgebiet Schweensand,
Herstellung eines Priels in Overhaken,
Erweiterung des Priels an der Spadenländer Spitze,
Wiederherstellung der Wuchsorte für den Schierlingswasserfenchel im Alten Moor-burger Hafen
2012 Fertigstellung des Integrierten
Bewirtschaftungsplans für das Elbeästuar
Maßnahmen
bis 2015 Rechtliche Absicherung des Biotop verbundes
durch Änderung des Landschaftsprogramms
2012 Aufstellung des Fachkonzepts Biotop-
verbund inklusive Handlungsanleitung
Maßnahmen
Elbeästuar bei NeßsandSchierlings-Wasserfenchel
21
GrüneStadtamWasser
setzungen für die Herausbildung einer natür-licheren Dynamik von Ebbe und Flut. In dieser Legislaturperiode wird mit der Umsetzung be-gonnen.
Weitere Informationen zum IBP unter: www.natura2000-unterelbe.de
3.4 staDtKlIMatIsche FUnKtIOnen BeI Der staDtentWIcKlUnG
Die BSU will stadtklimatischen Funktionen von Flächen bei der Stadtplanung künftig mehr
Rechnung tragen. Bäume und Vegetation senken die Lufttemperatur durch Verdunstung, steigern die Luftqualität durch Staubfi lterung und verringern die Windgeschwindigkeit und den Luftaustausch in Straßenschluchten. Beispielsweise sollen kalt-luftproduzierende Grünfl ächen sowie Kaltluftströ-me gesichert werden, um den Temperaturanstieg in bioklimatisch belasteten verdichteten Stadtquar-tieren zu minimieren. Bei Stadtentwicklungsprojek-ten werden künftig verstärkt u. a. Straßenbaum-pfl anzungen sowie Kaltluftströme berücksichtigt werden. Von besonderer Bedeutung für das städ-tische Klima und den Wasserhaushalt ist die Dach-begrünung, weshalb wir eine Innovations-Strategie „Dachbegrünung“ entwickeln.
Hamburg wächst. Unser Ziel ist es, dass Hamburg jedoch trotz zunehmender Ver-
dichtung nicht zu Lasten von Grün- und Frei-räumen wächst. Mit der Qualitätsoffensive Freiraum sorgen wir dafür, dass die Wohn- und Lebensqualität für unsere heutigen und künfti-gen Bewohner erhalten und verbessert wird. Weitere Verdichtung soll immer mit einer Auf-
wertung von Grün- und Parkanlagen, Stadt- und Spielplätzen sowie privaten Freiräumen einher gehen. Um Handlungsschwerpunkte festzu-legen, werden die aktuellen Freiraumbedarfe quartiersbezogen analysiert. Dabei ist die sozial gerechte Versorgung mit wohnungsnahen öf-fentlichen Freiräumen prioritär. Da der erzeug-te „grüne Mehrwert“ auch für die Wohnungs-
3.5 QUalItÄtsOFFensIve FreIraUM
bis 2015 Rechtliche Absicherung von stadtklima-
tischen Funktionen durch Änderung des Landschaftsprogramms
Umsetzung von Maßnahmenprogrammen mit stadtklimatischer Wirksamkeit, u. a. zur Dachbegrünung
2012 Defi nition der stadtklimatisch wichtigen
Flächen
Entwicklung einer Dachbegrünungs- Strategie für Hamburg
Maßnahmen
22
wirtschaft immer wichtiger wird, wollen wir sie als Planungspartner gewinnen und Lösungs-ansätze aufzeigen, wie wir gemeinsam mit den Bezirken private und öffentliche Freiräume auf-werten können.
Unser Ziel ist die grüne Stadt für alle. Deshalb werden wir auch künftig das gartenkulturelle
Erbe Hamburgs erhalten und weiterentwickeln und bis 2015 gesamtstädtisch bedeutende Park-anlagen stärker profi lieren. Der Senat sorgt auch künftig dafür, überall in der Stadt Park- und Grünfl ä-chen zu erhalten oder neu zu schaffen. So entsteht mit dem Inselpark Wilhelmsburg in 2013 im Rah-men der internationalen gartenschau (igs 2013) einer der größten Parks Europas. Der moderne Stadtpark wird für Menschen unterschiedlicher Herkunft und für alle Generationen offen sein, und sowohl naturbelassene als auch Flächen für eine intensive Freizeitnutzung bieten. Möglichkeiten zur Weiterentwicklung sollen anlässlich der 100-jähri-gen Jubiläen des Hamburger Stadtparks und des Altonaer Volksparks sowie der Gründung eines Garten- und Friedhofsamtes als Teil der Hambur-ger Verwaltung in 2014 diskutiert und deren Wert für das Hamburger Stadtgrün wieder stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
Der Senat setzt sich dafür ein, Bäume nicht nur in den Parkanlagen und Freifl ächen, son-
dern gerade auch an unseren Straßen alt werden zu lassen. Sie prägen unsere Stadt und geben ihr den typisch hamburgischen Charakter. Der Erfolg der Aktion „Mein Baum – Meine Stadt“ zeigt die
hohe Wertschätzung der Bürgerinnen und Bürger für „ihre Bäume“. Sie wird deshalb fortgesetzt.
Weitere Informationen unter: www.hamburg.de/naturschutz und www.hamburg.de/mein-baum-meine-stadt
3.6 GartenKUltUrelles erBe UnD BaUMBestanD
2013 Durchführung der Internationalen
Gartenschau in Wilhelmsburg
2014/2015 Jubiläumsjahr 100 Jahre Stadtgrün:
Kongress: „Hamburger Stadtpark im internationalen Vergleich“;
Umsetzung einzelner baulicher Maßnahmen im Stadtpark und im Altonaer Volkspark,
Profi lierung gesamtstädtisch bedeutender Parkanlagen
2012 Fortführung der Pfl anzaktion
„Mein Baum – Meine Stadt“
Maßnahmen
bis 2015 Zielvereinbarung mit der Wohnungs-
wirtschaft
Entwicklung räumlicher Qualifi zierungs-strategien für die Freiräume der verdichteten Stadtlandschaft
Aufzeigen von Möglichkeiten der Bürgermitwirkung
Überprüfung rechtlicher Instrumentarien (z. B. § 10 HBauO) und Optimierung von Verfahrensabläufen
Integration der Ergebnisse in andere Fachplanungen und -programme, z. B. rechtliche Absicherung im Landschafts-programm, Kopplung an die Integrierte Stadtteil entwicklung (RISE)
Maßnahmen
23
Zusammenfassung–ZieleundMaßnahmen
zUsaMMenFassUnG: zIele UnD MassnahMen 2012 BIs 2015
4.
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Impressum
Herausgeber und Vertrieb: Freie und Hansestadt HamburgBehörde für Stadtentwicklung und Umwelt Stadthausbrücke 820355 Hamburg
V.i.S.d.P.:Dr. Elisabeth Klocke
Bildnachweise:www.mediaserver.hamburg.de/C. Spahrbier: S. 4HAMBURG WASSER: Umschlag, S. 9Dr. Ingo Drachenberg, Ökopol: S. 10www.mediaserver.hamburg.de/R.Hegeler: S. 12Judith Sprenger: S. 15Clemens Drapal: S. 16Stadtreinigung Hamburg: S. 17Michael Zapf, Hamburg: S. 18Andreas Eggers, BSU: S. 21 (Elbeästuar bei Neßsand)Dr. Klaus Janke: S. 21 (Schierlings-Wasserfenchel)www.mediaserver.hamburg.de/O. Heinze: S. 23www.mediaserver.hamburg.de/Aufwind-Luftbilder.de: S. 28
Gestaltung:Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung,Mediengestaltung
Aufl age: 300 Stück
gedruckt auf 100% Recycling Papierklimaneutraler DruckStand: Juli 2012
Anmerkung zur Verteilung:Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern wäh-rend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Europa-, Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Auf-kleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregie-rung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.
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