Post on 29-Jul-2019
Herr Prof. Dr. Filsinger – Soziale Arbeit als Grenzbearbeitung?
Dokumentation Summer School
Dieses Jahr startete vom 10.07.-14.07.2017 die Summer School an der Hochschule
für Technik und Wirtschaft des Saarlandes im Department Soziale Arbeit und
Pädagogik der Kindheit der Fakultät für Sozialwissenschaften. Studierende und
Dozierende aus angrenzenden Ländern wie Schweiz, Frankreich, Luxemburg und
Tschechien setzten sich mit dem Thema „Soziale Arbeit zwischen Begrenzungen,
Entgrenzung und Grenzgängertum“ auseinander und führten darüber einen aktiven
Austausch.
Am Ankunftstag richteten die
Organisatoren Frau Prof. Dr. Zöller
und Herr Prof. Dr. Kraimer, ebenso
wie Frau Duckstein in der Aula des
Campus Rastpfuhl Grußworte an alle
Teilnehmenden. Auch Frau Dr. Nora
Kestermann, als Ansprechpartnerin
für Internationales und Herr Prof. Dr.
Dieter Flisinger, Dekan der Sozialwissenschaft-
lichen Fakultät begrüßten alle Anwesenden.
Eine erste thematische
Auseinandersetzung gelang in diesem
Rahmen durch den Eröffnungsvortrag
von Herrn Prof. Dr. Filsinger zum
Thema „Soziale Arbeit als
Grenzbearbeitung?“. Er zeigte die
Bedeutung und vielfältige Perspektiven
des Themas auf. Ihm schloss sich Frau
Prof. Dr. Wyssen-Kaufmann an und stellte in ihrem Beitrag die Hochschule Bern vor
und ging dabei auf die Besonderheiten der Schweizer „Ausbildung in Sozialer Arbeit“
ein. Alle Redner betonten die Bedeutung des gemeinsamen Austauschs und
unterstrichen die Aktualität des Themas sowie die Kooperation zwischen den
Hochschulen, welche durch Erasmusprofessoren und Gastvorträge, beispielsweise
von Herrn Prof. Dr. Kraimer gefestigt und weiterhin ausgebaut wird.
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Herr Prof. Dr. Kraimer – Auslandsbeauftragter htw saar und Frau Prof. Dr. Wyssen-Kaufmann – Auslandsbeauftragte BFH
Anschließend erläuterte Frau Duckstein den weiteren Ablauf des Tages und der
Woche. Daraufhin trafen sich die Studierenden erstmals in heterogenen Workshop-
Gruppen, wobei es zu einem ersten Kennenlernen und brain-storming kam. Der
Abend konnte bei einem gemeinsamen Apéro ausklingen.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der aktiven Auseinandersetzung mit
Grenzen und zwar in den verschiedensten Bereichen: Vormittags besuchten alle
Teilnehmenden in heterogenen Kleingruppen Einrichtungen der Sozialen Arbeit in
Saarbrücken, darunter Aldona e.V., das Drogenhilfezentrum, die Maßnahme
INTEQRA der Jugendberufshilfe des SOS Kinderdorfes Saarbrücken, die
Wärmestube und den DAJC – Verein zur Förderung und Integration von
Jugendlichen mit Migrationshintergrund und ihren Familien e.V. Hier bestand die
Möglichkeit, mit den Mitarbeitenden und Adressaten der Einrichtungen in Kontakt
und Austausch zu treten, sich die Einrichtungen und die Arbeit vor Ort anzuschauen,
kennenzulernen und Fragen zu stellen.
Nach der Mittagspause setzte sich der Weg Richtung Saarlouis fort. Dort waren die
Teilnehmenden der Summer School bei der Bürgermeisterin Marion Jost zu Gast. Im
Empfangssaal des Rathauses Saarlouis begrüßte sie uns als Gäste und
thematisierte die „Be- und Entgrenzung“ in Bezug auf die Stadt Saarlouis.
Danach waren drei Stadtführungen zu
unterschiedlichen Themenbereichen
angesetzt. Die Teilnehmenden konnten
sich bereits im Vorfeld für eine
Vertiefung entscheiden, zur Wahl
standen „Barockes Leben“, „Fassaden
und Hinterhöfe“ sowie „Jüdisches
Leben“.
Am Mittwoch folgte der Tag der Hauptvorlesungen, welche sich auf unterschiedliche
Thematiken der Summer School bezogen.
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Frau Gabriele Jaeck zeigt die in Stein gemeißelten historischen Stadtmauern im Empfangssaal des Rathauses
Frau Prof. Dr. Zöller referierte zu
Grenzverletzungen und
Entgrenzungen in der ehemaligen
Heimerziehung und damit verbunden
Auswirkungen bis heute.
Dr. Bruno Michon von der ESTES
Strasbourg berichtete über die
deutsch-französische
Zusammenarbeit bezüglich des
Kinderschutzes in zwei differenzierten Systemen der Jugendhilfe. Nach der
Mittagspause folgte ein Vortrag von Herr Prof. Dr. Rachid Belkacem zum Thema
„Marché du travail transfrontalier: Luxembourg, Lorraine, Sarre“, welcher von Frau
Hegner übersetzt wurde. Sie gab auch einen Einblick in das Projekt MobiPro, das u.
a. für Chancen einer grenzübergreifenden Mobilität sensibilisiert. Frau Prof. Dr.
Wyssen-Kaufmann schloss mit einem Beitrag zu „Grenzgängertum und
Habitusbildung in der Sozialen Arbeit“ an.
Der Tag mündete wiederum in Austauschgruppen, die sich mit Fragen der örtlichen,
persönlichen und fachlichen Grenzen, Ressourcen und Optionen beschäftigten.
Am Donnerstag wurde die Thematik in Workshops mit verschiedenen Ausprägungen
vertieft:
Workshop 1: „Umgang mit Grenzziehungen im Migrationskontext“ unter Leitung von
Frau Ammann-Dula (Berner Fachhochschule) und Frau Henn (htw saar)
Workshop 2: „Soziale Arbeit als Grenzbearbeiterin. Welche Rolle kann Ethik dabei
übernehmen?“ Frau Zöller (htw saar) und Herr Schaefer (ESTES Strasbourg)
Workshop 3: „Biographische Entwicklung in Pflegefamilien“ (Herr Gehres htw saar)
Workshop 4: „Kinderschutz – (k)ein Thema für deutsch-französische
Zusammenarbeit“ (Herr Michon ESTES, Frau Glombitza und Herr Käckmeister).
Donnerstagabend: Gemeinsamen Grillen, das von der Fachschaft (htw) organisiert
wurde.
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Frau Prof. Dr. Zöller – 1. Hauptvorlesung
Die Ergebnisse der Summer School wurden von den Studierenden in Form von
Poster-Präsentationen im Forum als „World Café“ am letzten Tag vorgestellt.
Die Summer School endete mit der Verabschiedung und der Präsentation eines
Videos des Dokumentationsteams, das großen Anklang fand, weil es professionell
die highlights auf den Punkt bringen konnte.
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